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Deutsch-Kasachischer Wirtschaftsrat tagte in Berlin

Ost-Ausschuss-Präsidiumsmitglied Niko Warbanoff eröffnete am Mittwoch, den 31. August 2022 in Berlin als deutscher Co-Vorsitzender die 13. Sitzung des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrats. An der Sitzung nahmen neben zahlreichen Unternehmensvertretern aus beiden Ländern auch der neue Botschafter der Republik Kasachstan in Deutschland Nurlan Onzhanov und der kasachische Co-Vorsitzende Raimbek Batalow teil, der zugleich Vorsitzender des Präsidiums des kasachischen Unternehmerverbands Atameken ist.

Deutscher Osthandel verzeichnet neuen Höchstwert

Trotz des schwierigen politischen Umfelds hat der deutsche Osthandel im ersten Halbjahr 2022 sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten einen neuen Höchstwert erreicht. Dabei standen den erwarteten Exporteinbrüchen im Geschäft mit Russland und Belarus insbesondere Zuwächse im Export nach Polen und Tschechien gegenüber. Der deutsche Handel mit der Ukraine sank im ersten Halbjahr um elf Prozent. Mit der Region Südosteuropa wurde ein solides Handelsergebnis erreicht, dynamisch entwickelte sich der deutsche Handel mit Zentralasien und dem Südkaukasus.

Außenhandel mit Mittel- und Osteuropa noch robust

In einem extrem schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld zeigt sich der deutsche Außenhandel mit Mittel- und Osteuropa insgesamt noch robust. Der bilaterale Handel mit den 29 Staaten der Region stieg im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,8 Prozent auf 47,4 Milliarden Euro. Die deutschen Ausfuhren in die Region kletterten um 7,4 Prozent, die Importe von dort um 24,6 Prozent. Insgesamt stieg damit der deutsche Warenaustausch mit Mittel- und Osteuropa in den ersten fünf Monaten um 12,6 Prozent auf 229 Milliarden Euro.

„Signal der Solidarität und Geschlossenheit“

Zu den Beschlüssen des EU-Gipfels über den Kandidatenstatus für die Ukraine und Moldau sagt die stellvertretende Ost-Ausschuss-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser: „Mit der Eröffnung einer Beitrittsperspektive für die Ukraine und Moldau hat die EU einen historischen Schritt gewagt und damit ein Signal der Solidarität und Geschlossenheit für die vom Krieg hart getroffene Region gesendet. Die bisherige EU-Osterweiterung hat gezeigt, dass eine realistische europäische Perspektive mit klaren Bedingungen ein Motor für Reformen und eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in den Bewerberländern ist."

„Thema Transportketten muss Chefsache werden“

Anlässlich des Besuchs von Bundeskanzler Scholz in der Ukraine unterstreicht die Stellvertretende Vorsitzende des Ost-Ausschusses Cathrina Claas-Mühlhäuser das Engagement der deutschen Wirtschaft für die Ukraine und weist auf die bestehenden Probleme im Logistiksektor hin. Zur Verstärkung des wirtschaftlichen Engagements in der Ukraine werden zudem Exportkreditversicherungen, Bürgschaften oder Versicherungslösungen benötigt. „Die deutsche Wirtschaft steht bereit, die weitere Integration der Ukraine in den europäischen Binnenmarkt und den Wiederaufbau des Landes tatkräftig zu unterstützen", sagt Claas-Mühlhäuser.

„Deutliche Spuren im deutschen Handel“

„Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben im April 2022 deutliche Spuren im deutschen Handel mit Osteuropa hinterlassen. Tiefe Einbrüche um über 60 Prozent gab es beim deutschen Export nach Russland und Belarus. Die deutschen Lieferungen nach Russland gingen um fast 1,5 Milliarden auf nur noch 829 Millionen Euro zurück. Mit dem Krieg und seinen Folgen entzieht Russland den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiter die Basis. Sanktionen, Logistik- und Finanzierungsprobleme und der Rückzug immer mehr deutscher Unternehmen machen sich zunehmend bemerkbar."

„Wichtiges Zeichen für die Region“

Heute bricht Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer zweitägigen Reise in die Länder des Westlichen Balkans (Kosovo, Serbien, Nordmazedonien) auf. Dazu sagt die stellvertretende Ost-Ausschuss-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser:„ Die Reise des Bundeskanzlers in die Länder des Westlichen Balkans und nach Bulgarien ist ein wichtiges Zeichen für die Region, gerade in diesem schwierigen außenpolitischen Umfeld. Sie unterstreicht die Bedeutung, die die Bundesregierung den Ländern des Westlichen Balkans beimisst, und ist ein wichtiges Bekenntnis zur europäischen Integration dieser Länder."

Tschechischer Premier heute zu Gast beim Ost-Ausschuss

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft begrüßt heute Abend den tschechischen Premierminister Petr Fiala als Gastredner auf seiner Jahresveranstaltung in Berlin, die zum ersten Mal seit drei Jahren wieder physisch stattfindet. Der Regierungschef wird erstmals in der deutschen Öffentlichkeit das Programm der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft vorstellen, die am 1. Juli beginnt.

"Gravierende wirtschaftliche Folgen"

"Im deutschen Osthandel haben sich im März 2022 die gravierenden wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bemerkbar gemacht. Der deutsche Handel mit der Ukraine leidet erwartungsgemäß am stärksten unter dem Krieg. Die deutschen Ausfuhren nach Russland brachen im Vergleich zu März 2021 massiv um 58 Prozent ein, der Export nach Belarus sank um knapp die Hälfte. Wirtschaftliches Rückgrat des deutschen Osthandels bleiben die mittelosteuropäischen Nachbarn Polen und Tschechien", sagt die stellvertretende OA-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser.

Oliver Hermes legt Vorsitz des Ost-Ausschusses nieder

Oliver Hermes legt mit Wirkung zum 1. Juni 2022 sein Amt als Ost-Ausschuss-Vorsitzender nieder. Hermes war seit September 2019 Vorsitzender der größten Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft. „In der Ausübung meines Ehrenamtes war ich in den letzten drei Jahren in der Verantwortung, die Interessen von über 300 Mitgliedsunternehmen in 29 Partnerländern in Mittel- und Osteuropa zu vertreten“, sagt Hermes, der Vorstandsvorsitzende und CEO der Wilo Gruppe ist. „Nicht nur geopolitisch, sondern auch ökonomisch stehen Unternehmen vor einer Zeitenwende. Die weltweit eng verwobenen Wertschöpfungsketten entflechten sich mit zunehmender Geschwindigkeit und werden regionaler bzw. lokaler. In der Zukunft sehe ich es deshalb als meine höchste Priorität an, den erfolgreichen Kurs meiner Unternehmensgruppe fortzusetzen und mich hierauf zu konzentrieren. Dies erfordert meine ganze Kraft und Energie.“

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