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Die Seidenstraßenkarawane hält in Berlin

15.12.2008

Begegnungen deutscher Unternehmer mit Zentralasien

Am 5. und 6. November 2008 fand in Berlin die 3. Wirtschaftskonferenz zum Thema Zentralasien „Chancen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit für Deutschland und Zentralasien“ statt. Die Konferenz wurde im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Partnerschaft mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft durchgeführt. An der Konferenz nahmen neben Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die Wirtschaftsminister der fünf zentralasiatischen Staaten teil. In mehreren Panels wurden die Chancen und Herausforderungen für mittelständische Unternehmen in Zentralasien, die Entwicklungen und Reformprozesse in den Ländern, die Rahmenbedingungen sowie in Branchen-Workshops die Möglichkeiten für die Agrar- und Ernährungswirtschaft, für die Infrastrukturentwicklung, den Einsatz erneuerbarer Energien sowie über Finanzierungsinstrumente und Förderprogramme informiert. Die Konferenz war mit über 300 Teilnehmern sehr gut besucht, wobei rund 130 davon Vertreter deutscher Unternehmen waren. Die Veranstaltung bot mit ihrem dazugehörigen „Marktplatz der Möglichkeiten“ als Kooperationsbörse eine gute Möglichkeit, um Informationen über die Region auszutauschen sowie Kontakte zu knüpfen. Eine Folgeveranstaltung ist in zwei Jahren vorgesehen.

Ebenfalls im November besuchte der Staatspräsident von Turkmenistan, Gurbanguly Berdymuchamedov, mit einer großen, repräsentativen Delegation die Bundesrepublik. Ihr gehörten alle Vize-Premierminister, mehrere Minister sowie führende Vertreter aus Unternehmen und Verwaltungen an. In Berlin luden die Commerzbank, die Deutsche Bank, der OMV und der Ost-Ausschuss gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zu einem Gala-Dinner zu Ehren der turkmenischen Gäste ein. Berdymuchamedov, der als Präsident zum ersten Mal Deutschland besuchte, nutzte die Veranstaltung zu einer beeindruckenden Präsentation seines Landes und der Kooperationsmöglichkeiten im wirtschaftlichen Bereich. In seiner auf Deutsch vorgetragenen Rede warb der Präsident für engere wirtschaftliche Beziehungen und größeres Engagement deutscher Unternehmen in seinem Land. „In einer modernen Welt, in der alles miteinander verbunden ist, ist es unmöglich, Fortschritte, wirtschaftliche Prosperität, soziales Gedeihen zu erreichen, indem man sich in die engen nationalen Rahmen ohne gemeinschaftliche Errungenschaften der Weltzivilisation absondert“, begründete Berdymuchamedov seine Reformpolitik. Jenseits der Kooperationsmöglichkeiten im Gas- und Ölbereich unterstrich der Präsident sein besonderes Interesse an der Modernisierung und Diversifizierung der turkmenischen Wirtschaft, wozu die Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen besonders erwünscht sei. Dies betreffe die Bereiche Baustoffindustrie, chemische Industrie, Infrastruktur und Kommunikation, Landwirtschaft und Ernährungsindustrie, Leichtindustrie sowie Tourismus. Turkmenistan hat am Kaspischen Meer eine Freihandelszone zur Förderung seiner internationalen Wirtschaftsbeziehungen eingerichtet.

Bundesminister Michael Glos bekräftigte in seiner Rede die Bereitschaft der deutschen Wirtschaft, Turkmenistan bei seiner Modernisierung aktiv zu unterstützen.

Einige Unternehmensvertreter informierten über ihre Projekte in und mit Turkmenistan. Die Veranstaltung mit über 200 Personen verdeutlichte das große Interesse an Informationen und Geschäftsmöglichkeiten mit dem zentralasiatischen Land.

Im Rahmen seines Besuches traf der Präsident von Turkmenistan unter anderem mit Glos, dem Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Klaus Mangold sowie bayerischen Unternehmern zusammen.

Dr. Martin Hoffmann
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

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