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Fruchtbare Kooperationen

19.01.2012

Regionalpodium Südosteuropa im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture 2012

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft hat in Südosteuropa traditionell einen hohen Stellenwert für die gesamtwirtschaftliche Leistung der Region. Aus diesem Grund veranstaltete der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Kooperation mit der Regional Rural Standing Working Group (SWG) und der GIZ im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin am 19. Januar 2012 ein Regionalpodium zum Thema „Modernisierungspartnerschaft Südosteuropa – Effizienz steigern, Ressourcen schonen! Perspektiven einer Kooperation zwischen Deutschland und Südosteuropa“

Die Referenten der mit 80 Teilnehmern gut besuchten Veranstaltung hielten sich mit Lob für die landwirtschaftlichen Voraussetzungen in Südosteuropa nicht zurück. Die Region biete ertragreiche Schwarzerden, eine gute logistische Anbindung, motivierte und gut ausgebildete Arbeitskräfte sowie ein mildes Klima. Mit 6,4 Millionen Tonnen war beispielsweise Serbien 2011 der fünftgrößte Produzent von Mais in Europa und gehört zu den Top Ten der Welt. Im Obst- und Gemüsebereich gehört Serbien ebenfalls zur Weltspitze und belegt mit seiner Himbeerproduktion weltweit Platz drei.

Jetzt komme es darauf an, den Einsatz von Saatgut, Dünger und Technik in der Region ebenso weiter zu optimieren wie die Anbaumethoden auf dem Feld und die Tierhaltung in den Ställen. Hierzu könne die deutsche Agrarwirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten. Dafür erwarte man aber auch eine aktive Rolle der Regierungen in der Region, so der Sprecher der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss Franz-Georg von Busse. Zur strukturellen Verbesserung der Agrarwirtschaft seien eben auch passende Rahmenbedingungen für in- und ausländische Investoren notwendig. Hier sahen die referierenden deutschen Unternehmensvertreter noch eindeutigen Nachholbedarf.

Vor allem die Investitionsbedingungen in Kroatien und Serbien standen im Mittelpunkt der Diskussion. Die beiden südosteuropäischen Länder stehen als Investitionsstandorte im Wettbewerb mit anderen Regionen in Europa und darüber hinaus. Kroatien und Serbien hätten es aber in der Hand, sich in der Gunst der Investoren entscheidende Vorteil zu sichern. Bereiche mit Verbesserungspotenzial sahen die Teilnehmer in der Gleichstellung von internationalen Investoren und inländischen Produzenten, in der Ausbildung im Agrarbereich und in der Schaffung von Anreizen gegen die Landflucht junger Fachkräfte.

Großes Potenzial wird von deutschen Unternehmen insbesondere der Produktion von Bioprodukten beigemessen. Die Voraussetzungen in der Region seien gut, es gäbe bereits erfolgreiche Projektbeispiele. So erhielten einige Betriebe in Serbien garantierte Preise für biologisch produzierte Paprika. Vom Absatz ertragsstarker Bioprodukte könnten vor allem kleinere Betriebe profitieren.

Die inländischen Unternehmen vor Ort sehen ihrerseits einen großen Bedarf an neuen Technologien. Mit diesen, so die südosteuropäischen Unternehmensvertreter, lasse sich die Produktivität steigern und die Effizienz erhöhen. Beste Voraussetzungen also für eine fruchtbare Kooperation.

Eduard Kinsbruner
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
 

Ansprechpartner

Kontakt: 

Antje Müller
Tel: 030 206167-137
a.mueller3@bdi.eu

 

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