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Medienecho

Dass gute deutsch-russische Beziehungen für beide Länder von Vorteil sind, war eine Grundüberzeugung Michail Gorbatschows. Von diesem Leitgedanken hat sich die Beziehung der beiden Länder zuletzt immer weiter entfernt und befindet sich mittlerweile auf einem neuen Tiefpunkt.
Im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung unterstreicht Oliver Hermes die verlässliche Handelspartnerschaft mit Polen und die enge Beziehung mit Deutschland. Polen begegne den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise „aus einer Position der Stärke“ heraus. Grund seien neben einer robusten Binnennachfrage, auch starke Exporte und zudem ein Investitionsschub durch EU-Fördermittel.
Mit Blick auf das angespannte deutsch-russische Verhältnis diskutierten geladene Sachverständige im Wirtschaftsausschuss des Bundestages über eine mögliche langfristige Strategie in den deutsch-russischen Beziehungen. Unter ihnen auch Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft.
Im Osthandel ist Polen im Jahr 2020 der wichtigste deutsche Handelspartner gewesen. Unter den bedeutendsten Handelspartnern Deutschlands verdrängte Polen mit diesem Ergebnis sogar Italien von Rang fünf. „Bei der EU-Erweiterung 2004 galt Polen noch als wirtschaftliches Sorgenkind, jetzt ist es auch dank deutscher Investitionen ein industrielles Powerhouse der EU“, kommentiert Oliver Hermes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft diese Entwicklung.
2020 war Polen erstmals fünftgrößter deutscher Handelspartner. Daneben sind auch Tschechien und Ungarn wichtige Handelspartner im Osten. „Seit November liegt der Handel mit Mittel- und Osteuropa sogar über dem Niveau des Vorjahres“, so der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes.
Die Corona-Krise hat im vergangenen Jahr auch die deutsch-russischen Handelsbeziehungen unter Druck gesetzt. „Die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen hinterlassen natürlich Spuren in den deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen”, so Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft.
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft hat sich kritisch gegenüber den US-Sanktionen gegen das Pipelineprojekt Nord Stream 2 geäußert. Die Sanktionen seien zwar nicht unerwartet, so der Vorsitzende Oliver Hermes, dennoch würden sie den bevorstehenden Neustart der transatlantischen Beziehungen erheblich belasten.
Trotz neuer US-Sanktionen im Zusammenhang mit der Nord Stream 2 Pipeline zeigt sich der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Oliver Hermes optimistisch. Führende Demokraten wie der designierte Außenminister Blinken hätten ihre grundsätzliche Ablehnung gegenüber solcher Bevormundung europäischer Partner deutlich gemacht.
In einem Gastbeitrag für die Welt mahnt Oliver Hermes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, vor unüberlegten Entscheidungen bei der Pandemiebekämpfung. Politische Entscheider müssten sich der komplexen Aufgabe stellen, eine gewichtete Abwägung zwischen Gesundheitsschutz, wirtschaftlich-sozialen Bedürfnissen und Wohlstandsansprüchen zu erreichen.
Die Erwartungen deutscher Unternehmer in Russland sind deutlich gedämpft. Dies zeigt auch die jüngste Umfrage der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. Grund ist vor allem die anhaltende Corona-Pandemie.

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