Angesichts des großen bisher immer noch nicht voll ausgeschöpften landwirtschaftlichen Produktionspotentials der Länder Osteuropas betonen internationale Experten die Rolle dieser Region bei der Befriedigung des steigenden Bedarfes an Nahrungsmitteln, Energieerzeugung und erneuerbaren Ressourcen.
Diese Erwartungen entsprechen dem facettenreichen Bild der landwirtschaftlichen Entwicklung in Osteuropa. Regionen in Südrussland und der Zentralukraine mit sehr fruchtbaren Böden und leichtem Zugang zu Exporthäfen nutzen bereits erfolgreich die Möglichkeiten bei der Getreide- und Ölsaatenproduktion durch den Einsatz moderner Produktionstechnologie. Die Investitionshilfen des Regierungsprogramms für die Entwicklung der Landwirtschaft ermöglichten einigen russischen Regionen, wie z. B. Belgorod und Voronesh, die Etablierung neuer Wertschöpfungsketten im Bereich der Tierproduktion, die nun teilweise zuvor importierter Lebensmittel ersetzen können. Bei anderen Produktionsbereichen mit hoher potentieller Wertschöpfung, wie Milch, Obst und Gemüse, ist noch keine ausreichende Wachstumsdynamik zu beobachten.
Jedoch vermochten es auch diese staatlichen Hilfen nicht, den Niedergang landwirtschaftlicher Aktivitäten und den Zusammenbruch ländlicher Infrastrukturen in entlegenen Regionen mit weniger günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft aufzuhalten. Darüber hinaus wird erwartet, dass demografischer Wandel und die anhaltende Abwanderung junger Menschen in die Städte die strukturellen Veränderungen in ländlichen Regionen noch beschleunigen werden.
Mit Blick auf die landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten diskutieren die Redner des Fachpodiums die Möglichkeiten und Hindernisse für die Entwicklung ländlicher Regionen in Osteuropa durch den weltweit wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln, Energie und technischen Rohstoffen.
Gerlinde Sauer
Tel. 030 2028-1569
G.Sauer@bdi.eu
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