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Rückblick auf ein bewegendes Jahr

25.06.2015

Ost-Ausschuss lud am 25. Juni zum Jahresempfang/ Cordes kündigt Wechsel an der Spitze an

In der Repräsentanz der Robert-Bosch-Stiftung in Berlin versammelten sich am Abend des 25. Juni 2015 Mitglieder, Vertreter des Diplomatischen Corps und Partner aus Politik und Wirtschaft zum traditionellen Jahresempfang des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. Zuvor fanden Sitzungen von Vorstand und Präsidium und die Mitgliederversammlung des Ost-Ausschusses statt, auf denen unter anderem ein Wechsel im Amt des Vorsitzenden angekündigt wurde.

Der Veranstaltungsort, in dem seit 1921 eine Privatbank und zu DDR-Zeiten der Aufbau Verlag residierten, war nicht zufällig gewählt. Schließlich arbeitet der Ost-Ausschuss mit der Robert Bosch Stiftung, die hier seit 2012 ihren Berliner Sitz hat, bei zahlreichen Projekten erfolgreich zusammen, zum Beispiel beim Deutsch-Russischen Jugendaustausch oder den Deutsch-Russischen Gesprächen Baden-Baden.

Auf den Gremiensitzungen kündigte Eckhard Cordes an, den Ost-Ausschuss-Vorsitz im Herbst abzugeben und schlug als Nachfolger Wolfgang Büchele, den Vorstandsvorsitzenden der Linde AG, vor. Der scheidende Vorsitzende ließ die Arbeit des Ost-Ausschusses in den zurückliegenden zwölf Monaten Revue passieren. Er hob dabei unter anderem das neue Stipendienprogramm für ukrainische Universitätsabsolventen hervor, das den Reformprozess in der Ukraine unterstützen soll. In Südosteuropa beteiligte sich der Ost-Ausschuss aktiv an der Förderung des Verständigungsprozesses unter den sieben Staaten des früheren Jugoslawiens im Rahmen der von Bundeskanzlerin Angela Merkel angestoßenen Westbalkan-Initiative der Europäischen Union.

Die Arbeit des Ost-Ausschusses stand in den zurückliegenden zwölf Monaten aber vor allem unter dem Eindruck des Ukraine-Konflikts und der westlichen Sanktionen gegen Russland, deren Verlängerung bis Ende Januar 2016 fast zeitgleich von den EU-Staats- und Regierungschefs beschlossen wurde. In seiner Begrüßungsrede zur Eröffnung des Abendempfangs ging Cordes auf die aktuellen Entwicklungen ein. Er warnte eindringlich davor, sich mit der Ukraine-Krise und dem neuen Ost-West-Gegensatz abzufinden: „Die aktuelle Lage darf nicht zum Normalzustand werden“, sagte er: „Mit der Durchsetzung von Sanktionen auf EU-Ebene ist kein einziges Problem gelöst.“ Cordes wies auf die Folgen des andauernden Konflikts für die Menschen in der Region und für die Wirtschaft sowohl in den betroffenen Ländern als auch in Deutschland hin und warnte vor einem wirtschaftlichen Auseinanderdriften Europas und Russlands: „Mit jedem abgebrochenen Geschäftskontakt gehen Gesprächsmöglichkeiten und Gemeinsamkeiten verloren.“

Cordes forderte den „Einstieg in den Ausstieg“ aus den Sanktionen und „diplomatische Initiativen, um aus dieser Sanktions-Sackgasse herauszukommen.“ Dazu gehörten die Reaktivierung ausgesetzter Gesprächsformate mit Russland, ein Trialog der EU mit Russland und der Ukraine über die finanzielle und wirtschaftliche Stabilisierung des Landes und „der Einstieg in Verhandlungen über einen gemeinsamen Wirtschaftsraum“. Abschließend dankte Cordes der Robert Bosch Stiftung für die Gastfreundschaft und würdigte deren Einsatz für das Zusammenwachsen in Europa. Als Vertreter des Hausherren wurden die Gäste anschließend durch den Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung Joachim Rogall begrüßt.

Beim anschließenden Abendempfang auf der sommerlichen Dachterrasse der Robert Bosch Stiftung hatten Mitglieder und Gäste des Ost-Ausschusses Gelegenheit, sich bei Musik und Barbecue über ein ereignisreiches Jahr auszutauschen.

Christian Himmighoffen
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

 

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