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Fachaustausch auf der Fruit Logistica

08.02.2012

Serbien – Potentiale und Perspektiven des Frischfruchtgeschäfts
Deutsch-Serbischer Fachaustausch auf der Fruit Logistica 2012

Über Perspektiven für frisches Obst und Gemüse aus Serbien diskutierten Experten aus Serbien und Deutschland im Rahmen einer Ost-Ausschuss-Veranstaltung auf der Fruchthandelsmesse FRUIT LOGISTICA in Berlin. Gemeinsam mit der Messe Berlin GmbH versammelte der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft rund 70 internationale Teilnehmer.

Die guten fruchtbaren Böden sowie hervorragende klimatische Bedingungen in Serbien bieten beste Voraussetzungen für die ansässigen Obst- und Gemüseproduzenten und machen das Land zu einem interessanten Handelspartner für Deutschland und den europäischen Markt. Aufgrund dessen lud der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Kooperation mit der Messe Berlin zu einer Veranstaltung im Rahmen der Fruit Logistica am 8. Februar 2012 ein, um die Potentiale und Perspektiven Serbiens auf dem EU-Frischfruchtmarkt zu diskutieren.

Evica Mihaljevic, Leiterin der „Vereinigung Fruits of Serbia“ stellte in ihrem Vortrag dar, dass jährlich 1.070.000 Tonnen Obst, darunter vor allem Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, Äpfel, Kirschen und Erd- sowie Brombeeren, in Serbien produziert werden. In der Produktion von Himbeeren ist Serbien Weltspitze. Es werden regelmäßig Analysen und Beobachtungen durchgeführt, um die sehr gute Qualität auch weiterhin aufrecht erhalten zu können.
Die Gemüseproduktion übersteigt das Volumen der Obstproduktion um ein Vielfaches – 2.016.000 Tonnen Tomaten, Kohl, Gurken, Möhren, Kartoffeln werden pro Jahr geerntet.

Durch seine unmittelbare Nachbarschaft zur Europäischen Union ist Serbien in den vergangenen Jahren zu einem interessanten Produktions- und Handelspartner für Obst und Gemüse geworden, was sich auch an der verstärkten Präsentation serbischer Aussteller und Vertreter auf der Fruit Logistica bemerkbar machte, wie Botschafter Visković feststellte. Eine wichtige Rolle für den Handel mit europäischen Marktvertretern spielen Qualitätsstandards und Zertifizierungen, wie Andras Fekete von Global G.A.P. in seinen Ausführungen betonte. In Serbien stieg der Anteil der Zertifizierungen in den letzten Jahren stark an, besonders interessant für die zahlreichen kleineren Hersteller sind dabei sogenannte Gruppenzertifizierungen. Diese stehen schließlich auch für eine verstärkte Produktionseffizienz. Serbien hat im regionalen Vergleich mit über fünf Millionen Hektar die größte landwirtschaftlich nutzbare Fläche und zudem eine lange Tradition der Agrar- und lebensmittelverarbeitenden Industrie, was für eine gute Basis in der Agrar- und Ernährungswirtschaft spricht. Diese mündet in gute Export-Voraussetzungen aufgrund Serbiens Mitgliedschaft in der CEFTA, den zollfreien Zugängen zu den EU-Märkten und Fortschritten in der Harmonisierung mit EU-Anforderungen sowie Freihandelsabkommen mit Russland, der Türkei und anderen Ländern.

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft Serbiens zählt zu den bedeutensten Branchen der serbischen Wirtschaft. Serbien ist – im Gegensatz zu seinen Nachbarn – kein Nettoimporteur von Agrarprodukten und kann sich aufgrund seiner sehr guten Branchenstellung zu einem wichtigen globalen Player zur Sicherung der Welternährung etablieren. Seine Obst- und Gemüseproduktion nehmen hierbei eine wichtige Rolle ein. Dennoch hat das Land sein Produktionspotential noch nicht ausgeschöpft. Diskutiert wurde hier beispielsweise auch die Rolle der Biolandwirtschaft, die in Serbien noch weiter ausgebaut werden kann, zumal die Nachfrage aus Deutschland sehr hoch ist und kleinere Hersteller bereits jetzt auf eine hohe Qualität von organischem Obst und Gemüse verweisen können.

Hervorragende Bedingungen werden zukünftig jedoch allein nicht ausreichen, um Serbien als Frischfruchtlieferant zu positionieren. Neben der Ausweitung von Marketingstrategien werden Modernisierungsaspekte ebenso eine wichtige Aufgabe sein wie Aspekte der Aus- und Weiterbildung oder Finanzierungsmaßnahmen für notwendige Investitionen.

Antje Müller
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Ansprechpartner

Kontakt: 

Antje Müller
Tel.: 030 206167-137
A.Mueller3@bdi.eu

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