Der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Eckhard Cordes in der Rheinischen Post zur Entwicklung des Russland-Handels
Die anhaltenden Sanktionen gegen Russland machen der deutschen Wirtschaft schwer zu schaffen. 2014 seien den jüngsten Zahlen zufolge die deutschen Exporte nach Russland „um 18 Prozent oder umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro gesunken“, sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Eckhard Cordes, auf Anfrage unserer Redaktion.
Ost-Ausschuss beteiligt sich vom 15. bis 17. Januar 2015 am Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) im Rahmen der Grünen Woche in Berlin
Vom 15. bis 17. Januar 2015 treffen sich in Berlin rund 60 Landwirtschaftsminister und mehr als 1.000 Agrarexperten und Wirtschaftsvertreter zum 7. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), der agrarpolitischen Auftaktveranstaltung der Internationalen Grünen Woche. Das GFFA steht in diesem Jahr unter dem Schwerpunktthema „Wachsende Nachfrage nach Nahrung, Rohstoffen und Energie: Chancen für die Landwirtschaft, Herausforderungen für die Ernährungssicherung?“
Als Trägerverband des Global Forum for Food and Agriculture beteiligt sich die Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft traditionell mit eigenen Veranstaltungen an diesem hochrangig besetzten Treffen der internationalen Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Die Sanktionen gegen Russland könnten kontraproduktiv sein, fürchtet der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Eckhard Cordes im Interview mit der Passauer Neuen Presse vom 5. Dezember 2014.
In der Ukraine-Krise ist weiterhin keine Entspannung erkennbar. Wie sehr leidet die deutsche Wirtschaft unter dieser Entwicklung und den Folgen der Sanktionen?
Cordes: Der deutsche Export nach Russland ist im Zeitraum Januar bis September 2014 um 17 Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen sind der Maschinenbau und die Autoindustrie. Wir rechnen damit, dass das Exportvolumen in 2014 um sieben bis acht Milliarden Euro zurückgeht. Wir sind daher unverändert skeptisch gegenüber der Sanktionspolitik. Es handelt sich um eine politische Krise, und eine politische Krise muss politisch gelöst werden. Natürlich gilt der Primat der Politik. Dennoch: Mit Wirtschaftssanktionen lässt sich diese Krise nicht lösen. Wir brauchen Kompromissbereitschaft. Die deutschen Exporte in die Ukraine sind übrigens um ein Drittel zurückgegangen. Wichtig ist daher auch eine wirtschaftliche Stabilisierung der Ukraine in gemeinsamer Anstrengung von EU und Russland. Die kürzlich gefundene Einigung im Gasstreit hat gezeigt, dass die EU, Russland und die Ukraine in der Lage sind, am Verhandlungstisch für alle Seiten akzeptable Lösungen zu erreichen.
Statement des Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Eckhard Cordes
„Die Einigung im Gasstreit bedeutet für den Winter Versorgungssicherheit für die Ukraine und die EU. Dies ist auch ein persönlicher Erfolg für Günter Oettinger und seine unermüdlichen Vermittlungsbemühungen. Die Einigung sollte auch der Bundesregierung Mut machen, eigene Vermittlungsbemühungen im Ukraine-Konflikt beharrlich weiterzuverfolgen. Wir hoffen, dass von der jetzt gefundenen Einigung im Gasstreit eine Signalwirkung ausgeht: Die EU, Russland und die Ukraine sind in der Lage, am Verhandlungstisch für alle Seiten akzeptable Lösungen zu erreichen. Dieses trilaterale Verhandlungsformat brauchen wir auch bei den anderen gravierenden politischen und wirtschaftlichen Streitthemen.“
Vertrauensvoller Dialog junger Führungskräfte ist in politisch herausfordernden Zeiten wichtiger denn je.
Auf Einladung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung und der BMW Stiftung Herbert Quandt finden vom 6. bis 12. Oktober 2014 im Palais Biron bereits zum siebten Mal die Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden statt.
Eckhard Cordes im Interview mit FOCUS Online
Am 27. September veröffentlichte Focus Online ein Interview mit dem Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Eckhard Cordes zur Ukraine-Krise und Sanktionsproblematik, das wir hier dokumentieren:
Am 08.09.2014 beschloss der Rat der Europäischen Kommission eine weitere Sanktionsrunde gegen Russland.
Die Sanktionen traten durch Veröffentlichung im EU-Amtsblatt am heutigen Freitag, den 12.09.2014 in Kraft. Die Liste der Personen, gegen die ein Einreiseverbot und das Einfrieren ihrer Vermögenswerte beschlossen wurde, verlängert sich um 24 Personen auf nunmehr 119.
Eckhard Cordes im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
Im Interview mit Dr. Thomas Gutschker von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Ausgabe 14.9.) gab der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Eckhard Cordes eine Stellungnahme zur gegenwärtigen Entwicklung im Ukraine-Konflikt ab, die wir hier im vollen Wortlaut dokumentieren.
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