Stand: Oktober 2020
Die rumänische Wirtschaft hat in den letzten Jahren mit hohen Wachstumsraten auf sich aufmerksam gemacht, auch wenn das Land beim Pro-Kopf-Einkommen in der EU immer noch auf den hinteren Rängen zu finden ist.
Im Jahr 2019 ist die rumänische Wirtschaft noch um vier Prozent gewachsen. Für 2020 und 2021 erwartete die EU-Kommission ursprünglich ein Wachstum von deutlich über drei Prozent. Ein grundlegendes Problem bleibt die Infrastruktur, die nur unzureichend ausgebaut ist und als Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung gilt. Sorgen bereitet außerdem der anhaltende Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie - sind jedoch alle Prognosen Makulatur. Auch Rumäniens Wirtschaft steht massiv unter Druck, ist sie doch stark mit dem europäischen Binnenmarkt verflochten. Das Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) korrigierte in seiner im Mai veröffentlichten Prognose seine bisherige Schätzung deutlich nach unten und prognostiziert für 2020 einen satten BIP-Rückgang von sieben Prozent. Schon 2021 erwartet das Institut allerdings eine Erholung mit Wachstum von drei Prozent. Die Prognosen der EBRD von September 2020 sind verhalten optimistischer. Die Osteuropabank erwartet nur ein Minus von fünf Prozent im Jahr 2020. Genau wie das Wiener Institut sieht auch die EBRD für 2021 ein kleines Plus von drei Prozent vor.
Das südosteuropäische Land liegt unter den Handelspartnern Deutschlands auf Platz 18 und unter den 29 OAOEV-Ländern auf Platz fünf. Das Volumen des bilateralen Handels mit Deutschland erreichte 2019 einen Wert von knapp 33 Milliarden Euro und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent. Die deutschen Importe rumänischer Waren sanken um 0,7 Prozent auf fast 15,9 Milliarden Euro. Die deutschen Exporte erhöhten sich um 3,6 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro. Deutschland war 2018 wichtigstes Lieferland Rumäniens und gehört nach den Niederlanden und Österreich außerdem zu den größten Investoren in Rumänien. Nach Schätzungen der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer sind rund 7.200 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung im Land aktiv und haben mehr als 250.000 Arbeitsplätze geschaffen.
Zehn Jahre EU-Mitgliedschaft und die Unterzeichnung des Deutsch-Rumänischen Freundschaftsvertrages waren Anlass für die Besuche von zwei Delegationen des OA in Rumänien im Jahr 2017.
Quellen: EBRD, EU, GTAI, Statistisches Bundesamt
Hauptstadt: Bukarest
Bevölkerung: 19,6 Millionen
Fläche: 238.391 km²
Präsident: Klaus Johannis
Ministerpräsident: Ludovic Orban
Nominales BIP: 222,4 Milliarden Euro
BIP pro Kopf: 11.492 Euro
BIP-Wachstum: 3,4 Prozent
BIP-Wachstum, 2020 (P): -5,0 Prozent
Bilateraler Handel:
Deutsche Importe: 15,8 Mrd. Euro
Deutsche Exporte: 16,9 Mrd. Euro
In der Rangliste der Außenhandelspartner
Deutschlands 2019:
Deutsche Ausfuhr: Platz 20
Deutsche Einfuhr: Platz 18
Quellen: EBRD, GTAI
*Teilweise Schätzungen und Prognosen
Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa
Tel.: 030 206167-130
A.Quiring@oa-ev.de