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Herausforderungen bei der Logistik und Versorgung

Odessa-Hafen, Foto: A. Metz
11.03.2022
Der Fokus liegt auf der Versorgung des Landes

Am 11. März tauschten sich Ost-Ausschuss-Mitglieder, die in der Ukraine aktiv sind mit Vertretern der ukrainischen Regierung, der Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden zur aktuellen humanitären, sicherheitspolitischen sowie wirtschaftlichen Lage aus. Vsevold Chentsov, Repräsentant der Ukraine bei der Europäischen Union in Brüssel nahm genauso teil wie die Spitzen der Ukrainian Business and Trade Association sowie der Ukrainian IT Association, dem größten Verband der Branche im Land. Alexander Markus, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer und Dr. Andreas Nicolin, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, stellten sich ebenso den Fragen der Unternehmen. Moderiert wurde die Runde von Ost-Ausschuss Geschäftsführer Michael Harms. 

Die Kernpunkte aus den Vorträgen und der Diskussion umfassen folgende Bereiche:

  1. Aktuell fokussieren sich ukrainische Unternehmen auf alle Branchen, insbesondere aber im Bereich Lebensmittel, auf die Versorgung des Landes. Selbst große Unternehmen werden in einigen Wochen auf Grund von Lieferkettenproblemen in Produktionsschwierigkeiten geraten. Hier gilt es schnelle Logistik- und Finanzlösungen zu finden. 
  2. Viele ausländische Unternehmen haben nach einer ersten Produktionsunterbrechung zwischenzeitlich und teilweise Produktionsprozesse wieder angefahren oder planen dies für die nächsten Tage. Allerdings existieren Probleme im Bereich der Logistik, der Güterverteilung, Supply Chains für Vorprodukte/Grundstoffe zur Produktion.
  3. Die ukrainische IT Wirtschaft ist weiterhin leistungs- und lieferfähig. Nach Angaben der UA IT Association können aktuell etwa 80 Prozent der Kapazitäten eingesetzt werden. Der Verband ruft dazu auf, die Kundenbeziehungen weiter zu pflegen und Aufträge bei ihren ukrainischen Partnern einzukaufen.
  4. Es werden aktuell prinzipiell weiter Hermes-Deckungen für das Ukraine-Geschäft ausgereicht (Handelsfinanzierung). Es findet eine „case by case“-Riskioprüfung statt. Wichtig: Sicherung der Liquidität der ukrainischen Tochterunternehmen und Absicherung von Zahlungsprozessen. Unternehmen mit darüber hinaus gehenden konkreten Anliegen können sich direkt beim Ost-Ausschuss melden. 
  5. Der Import und Export ist weiter möglich, findet jedoch Einschränkung gemäß der Liste kritischer Güter, die wir hiermit unten zur Verfügung stellen (Englische Arbeitsübersetzung; die Online-Variante (UKR) finden Sie hier: Про перелік товарів критичного імпорту | Кабінет Міністрів України (kmu.gov.ua). Nach Stand per 11. März 2022 gibt es keine prinzipiellen Einschränkungen im Zahlungsverkehr nach und aus der Ukraine.

Der Ost-Ausschuss und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bitte um Übermittlung von Themen und Petita zu konkreten Fällen und Anfragen, um diese möglichst schnell bearbeiten und lösen zu können.
 

Mit der Ukrainian Business and Trade Association haben wir darüber hinaus einen Ansprechpartner, der direkt mit ukrainischen Regierungsstellen im Austausch steht. Ansprechpartner im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist dafür Herr Stefan Kägebein.

Kontakt

Stefan Kägebein
Regionaldirektor Osteuropa
T. +49 30 206167-113
S.Kaegebein@oa-ev.de

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