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Deutschland als aktiver Partner

05.09.2016

Rumänien als Standort für Produktion, Innovation, Forschung und Entwicklung/ Unternehmertreffen mit Premier Ciolos

Am 5. September 2016 trafen auf Einladung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft mehr als 15 Unternehmen zu einem Gespräch mit dem rumänischen Premierminister Dacian Ciolos in München zusammen. In seiner Begrüßung umriss der Sprecher des Länderkreises Südosteuropa im Ost-Ausschuss und Gastgeber des Treffens Janusz Kulik die Eckdaten der deutsch-rumänischen Wirtschaftszusammenarbeit. So habe der bilaterale Warenaustausch 2015 einen neuen Höchstwert von mehr als 22 Milliarden Euro erreicht. In der ersten Hälfte des Jahres 2016 sei der Handel erneut um mehr als 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Deutschland sei der wichtigste Handelspartner Rumäniens. Zugleich seien deutsche Unternehmen wichtige Arbeitgeber im Land, die mehr als 350.000 Arbeitsplätze geschaffen hätten. Rumänien habe sich zu einem Standort entwickelt, der großes Potenzial für die weitere Entwicklung im Bereich Forschung und Entwicklung berge. Bereits jetzt seien einige Unternehmen dabei, diesen Bereich aktiv auszubauen. Ebenso entwickle sich die IT-Wirtschaft ausgesprochen dynamisch.

Premierminister Ciolos unterstrich die Bedeutung, die Deutschland und die deutsche Wirtschaft für Rumänien haben. Als wichtigster Handelspartner Rumäniens sei Deutschland zugleich auch auf Platz drei unter den Investoren und gemessen an der Zahl der Unternehmen der aktivste Partner des Landes. Die Deutsch-Rumänische Auslandshandelskammer (AHK) schätzt die Zahl der Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung aktuell auf rund 8.000. In seiner kurzen Begrüßung umriss Ciolos die Ziele der aktuellen Regierung. Sechs Punkte seien von zentraler Bedeutung: die Berechenbarkeit des Regierungshandelns, die Verbesserung der Steuerpolitik und der Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln, ein neuer gesetzlicher Rahmen für die Ausbildung und für öffentliche Ausschreibungen sowie die Reduktion der Einkommensteuer in bestimmten Bereichen. Bereits jetzt ist für bestimmte IT Berufe der Einkommensteuersatz auf null Prozent gesetzt worden. Diese Regelung soll perspektivisch auch auf Berufsbilder im Bereich Forschung und Entwicklung angewendet werden. Ziel sei es, mit solchen Anreizen Fachkräfte im Land zu halten oder wieder nach Rumänien zurückzuholen und somit eine nachhaltige Basis für die weitere Entwicklung der rumänischen Wirtschaft zu schaffen.

Die beteiligten Unternehmen begrüßten die Maßnahmenpakete. Besonders wichtig ist ihnen die weitere Verbesserung der Grundlagen für die berufliche Ausbildung. Gemeinsam müsse man weiter daran arbeiten, Fachkräfte auszubilden und im Land zu halten. Mancherorts sei es bereits jetzt schwer, geeignete Mitarbeiter für den geplanten Ausbau des Engagements zu finden. Wichtig seien zudem weitere Anstrengungen beim Ausbau der bestehenden Infrastruktur, um die Anbindung noch strukturschwacher Regionen im Land zu verbessern. Vereinbart wurde, nach den Wahlen eines neuen Parlaments in Rumänien im November 2016 und der anschließenden Regierungsbildung die Planungen für ein Deutsch-Rumänisches Wirtschaftsforum zu konkretisieren. Zugleich sagte Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms zu, die Planungen für eine Veranstaltung zu den Potenzialen der IT-Industrie in Rumänien zu unterstützen.

Anja Quiring
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

 

Ansprechpartner

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Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa
Tel.: 030 206167-130
Fax: 030 2028-2404
A.Quiring@bdi.eu

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