"Polen ist ein Schlüsselpartner für die deutsche Wirtschaft"

„Für die deutsche Wirtschaft ist es ein gutes Zeichen, dass die neue Bundesregierung an die Tradition der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen anknüpft. Bereits mit seinem Antrittsbesuch in Warschau unmittelbar nach seiner Wahl im Mai hatte der Bundeskanzler unterstrichen, dass es der neuen Bundesregierung ernst damit ist, die Beziehungen zu Polen zu pflegen und auszubauen. Unsere Partnerschaft hat ein festes Fundament, aber sie ist kein Selbstläufer. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit hat sich dabei zu einer tragenden Säule entwickelt.

Polen ist längst ein Schlüsselpartner für die deutsche Wirtschaft und vor Italien und China unser viertgrößter Absatzmarkt. Allein im September sind die deutschen Ausfuhren dorthin gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent gestiegen. Dazu kommen die umfangreichen Investitionen deutscher Unternehmen in Polen, aber zunehmend auch polnischer Unternehmen in Deutschland. Der polnische Unternehmergeist und die große Flexibilität polnischer Unternehmer und Mitarbeitenden können auch für Deutschland ein Anstoß sein. Für deutsche Unternehmen eröffnen sich zudem große Chancen auf dem polnischen Markt, insbesondere bei der Energiewende.

Gerade in einer Zeit, in der die Europäische Union um die Stärkung des Binnenmarkts ringt, ist es entscheidend, dass Deutschland und Polen als starke Industriestandorte mit einer Stimme sprechen. Das gemeinsame Eintreten für Wettbewerbsfähigkeit und Innovationen macht beide Länder zu natürlichen Partnern in Brüssel. Das gilt auch für die Unterstützung beim Wiederaufbau der Ukraine, bei dem Polen als unmittelbares Nachbarland eine tragende Rolle spielt. Europa braucht den deutsch-polnischen Motor mehr denn je – nur so wird Europa auf die Beine kommen.

Der Ost-Ausschuss setzt sich für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen mit Polen ein. Erst im September fand in Berlin das 3. Deutsch-Polnische Wirtschaftsforum statt, das vom Ost-Ausschuss gemeinsam mit weiteren Partnern organisiert wurde. Wünschenswert wäre es, die Regierungskonsultationen künftig um den Dialog mit Unternehmen zu erweitern, um den direkten Austausch zwischen Politik und Wirtschaft beider Länder zu fördern.“