Auf der heute beginnenden Ukraine Recovery Conference (URC) werden auch rund 40 deutsche Unternehmen vertreten sein. Der stellvertretende Ost-Ausschuss-Vorsitzende Christian Bruch (Siemens Energy) wird auf der URC die Leitung des Internationalen Business Advisory Council (BAC) turnusgemäß an die Vizepräsidentin des italienischen Industrieverbands Confindustria Barbara Cimmino übergeben. Das BAC wurde mit Unterstützung des Ost-Ausschusses im Rahmen der Berliner Wiederaufbaukonferenz im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Das mit hochrangigen Unternehmens- und Verbandsvertretern der G7-Staaten, der EU und der Ukraine gebildete Beratungsgremium hat sich in den vergangenen zwölf Monaten als wichtigste Stimme der Wirtschaft im Wiederaufbauprozess etabliert und eine Reihe konkreter Vorschläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für internationale Unternehmen in der Ukraine erarbeitet, darunter bessere Ausschreibungsverfahren, Versicherungsangebote sowie Maßnahmen zur Reintegration von Geflüchteten und Kriegsrückkehrern.
„Die Vorschläge des Business Advisory Councils greifen Kernforderungen der deutschen Wirtschaft auf, um deren großes Engagement in und für die Ukraine zu erleichtern. Wir hoffen, dass die URC in Rom dieser Agenda weiteren Schwung verleiht“, sagt Michael Harms, der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses. „Angesichts der gewaltigen Herausforderungen beim Wiederaufbau ist die Mobilisierung privater Investitionen unverzichtbar.“
Im Rahmen der Investitionsgarantien der Bundesregierung wurden seit 2022 Anträge im Volumen von 230 Millionen Euro bewilligt. Damit ist die Ukraine aktuell das Land mit den meisten erteilten Garantien. „Wir sind der Bundesregierung sehr dankbar, dass sie dieses Programm zu Kriegszeiten ebenso offenhält wie das Programm der Hermes-Exportkreditgarantien“, sagt Harms. Für letztere steht aktuell ein Plafond in Höhe von 250 Millionen Euro zur Verfügung.
Trotz der anhaltenden russischen Luftangriffe reisen Unternehmensdelegationen verstärkt in die Ukraine. Anfang Juli reiste eine Delegation der AHK Rumänien, an der auch der Ost-Ausschuss beteiligt war, ins Dreiländereck Rumänien, Ukraine und Moldau. „Die Ukraine wird inzwischen differenzierter gesehen als noch vor einem Jahr“, sagt Michael Harms. „Dass insbesondere der Westen mit der Metropole Lwiw weitgehend sicher ist, hat sich herumgesprochen.“
„Die deutsch-ukrainischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich seit der letztjährigen Ukraine Recovery Conference in Berlin kontinuierlich intensiviert”, sagt Michael Harms. „Ein wesentlicher Impulsgeber sowohl beim Handel als auch bei deutschen Investitionen vor Ort sind inzwischen insbesondere Unternehmen des Baustoffsektors sowie Energie- und Agrarunternehmen, die sich verstärkt für die Ukraine interessieren.” Nachdem bereits 2024 ein Plus von 18,3 Prozent zu verzeichnen war, ist der deutsch-ukrainische Handel in den ersten fünf Monaten 2025 um weitere 19 Prozent gewachsen. Grund dafür sind die stark steigenden deutschen Exporte (plus 32 Prozent).
Der Ost-Ausschuss unterstützt seit bald drei Jahren mit seinem Service Desk Ukraine deutsche Unternehmen, die in der Ukraine aktiv sind oder werden wollen. Dieser bemüht sich um individuelle Betreuung bei bestehenden Fragen, bietet Vernetzungsmöglichkeiten und organisiert im Jahr Dutzende Konferenzen und Austauschformate für die deutsche Wirtschaft. Anfang Juli wurde zusammen mit PwC die Webinar-Reihe „Team Deutschland – Den Wiederaufbau in der Ukraine gemeinsam voranbringen“ gestartet. Weitere Informationen zum Service Desk, der monatlich auch das Update „Recovery Ukraine“ mit vielen Meldungen und Tipps für Unternehmen herausgibt, finden Sie hier: Service Desk Ukraine | Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft“.
Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
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