Am Wochenende hat Tschechien ein neues Parlament gewählt. Wahlsieger ist mit rund 35 Prozent die Partei ANO des früheren Ministerpräsidenten Andrej Babiš. Die bisherige Koalition hat ihre Mehrheit verloren. Wie die künftige Regierung aussehen wird, ist offen. Dazu sagt Philipp Haußmann, der stellvertretende Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft:
„Die Parlamentswahl in Tschechien ist nicht nur ein innenpolitisches Ereignis, sondern auch für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland von großer Bedeutung. Tschechien ist nach Polen unser engster Wirtschaftspartner in Mittel- und Osteuropa und unser zehntwichtigster Handelspartner weltweit. Bei den deutschen Importen rangiert Tschechien sogar auf Platz sieben. Deutsche Unternehmen haben in Tschechien über 32 Milliarden Euro investiert und dabei fast 350.000 Arbeitsplätze geschaffen.
Von dieser engen Verflechtung profitieren beide Länder immens. 21 Jahre nach dem Beitritt Tschechiens zur EU ist das Land wieder ein industrielles Kernland Europas. Insbesondere für die deutsche Autoindustrie ist unser südöstlicher Nachbar ein unverzichtbarer Standort. Tschechien ist nach Deutschland und Spanien inzwischen der drittgrößte Autoproduzent Europas. Wir sehen große Chancen im weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen, insbesondere in den Bereichen E-Mobilität, Energie und Verteidigungsindustrie.
Wir hoffen daher auf die zügige Bildung einer stabilen Regierung, die sich für die Entwicklung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland stark macht. Dazu gehört auch der gemeinsame Ausbau der grenzüberschreitenden Infrastruktur. Zudem brauchen wir Tschechien als verlässlichen Partner für die Unterstützung und den Wiederaufbau der Ukraine.“
Zahlen zum deutsch-tschechischen Handel im ersten Halbjahr 2025 finden Sie nachstehend als Download.
Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
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