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Von Lugano nach London

Mit der Ukraine Recovery Conference in London fand im Juni 2023 – ein Jahr nach der Veranstaltung in Lugano - bereits das zweite große internationale Ukraine-Format statt, das Akteure aus Politik, internationalen Organisationen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammenführte. Im Zentrum der Konferenz stand die Frage, wie privates Engagement für den Wiederaufbau in der Ukraine stärker mobilisiert und besser unterstützt werden kann.

Jahresveranstaltung 2023: Ost-Ausschuss mit neuer Spitze

Im Rahmen seiner traditionellen Jahresveranstaltung empfing der Ost-Ausschuss am 14. Juni in Berlin über 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Diplomatie, darunter zahlreiche Botschafterinnen und Botschafter seiner Partnerländer. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Franziska Brantner gab als Ehrengast eine Einschätzung zu den drängendsten außenwirtschaftlichen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft.

Finanztipps für Projekte in der Ukraine

Am 25. Mai luden Germany Trade&Invest (GTAI) und Ost-Ausschuss zu einem gemeinsamen Workshop zum Thema „Wiederaufbau Ukraine – Wirtschaft in Zeiten des Krieges“ ins Haus der Deutschen Wirtschaft nach Berlin ein. Dabei informierten sich über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen von acht Impulsvorträgen deutscher und internationaler Experten über Finanzierungs- und Versicherungsmöglichkeiten für Projekte in und mit der Ukraine. Gleichzeitig wurden Themen für die im Juni anstehende Wiederaufbaukonferenz in London gesammelt.

Besuch im „neuen Kasachstan“

Viel war vom „neuen Kasachstan“ die Rede bei der jüngsten Delegationsreise des Ost-Ausschusses in die kasachische Hauptstadt Astana. Der russische Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen haben das wirtschaftsstärkste zentralasiatische Land verstärkt ins Rampenlicht gerückt. Kasachstan präsentiert sich selbstbewusst als alternativer Energie- und Rohstofflieferant, als Drehkreuz zwischen Europa und Asien und als geopolitischer Spieler. In Kürze wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Land besuchen, Außenministerin Annalena Baerbock war im Herbst 2022 da, begleitet von einer Ost-Ausschuss-Delegation.

Usbekistan wirbt um Investitionen

Vier Jahre ist der letzte Besuch des usbekischen Staatspräsidenten Shavkat Mirziyoyev in Deutschland her. Seitdem ist in den deutsch-usbekischen Wirtschaftsbeziehungen viel passiert. Der bilaterale Handelsumsatz hat sich mehr als verdoppelt, die Investitionen der deutschen Unternehmen sind merklich angezogen. Grund dafür ist nicht zuletzt der wirtschaftliche Reformkurs der usbekischen Regierung, der die Rahmenbedingungen für ausländische Investoren im internationalen Vergleich deutlich verbesserte. Dazu kommen die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Deutsche Unternehmen ziehen sich zunehmend aus Russland zurück und Usbekistan wird als ein möglicher alternativer Standort gesehen.

Preparing for the Future

Unter dem Motto “Preparing for the Future” fand am 27. April im Haus der Rheinhessischen Wirtschaft in Mainz eine Konferenz mit Blick auf einen nachhaltigen Wiederaufbau der Ukraine statt. Auch im Südwesten Deutschlands ist das Interesse an der Ukraine groß: Die von der IHK Rheinhessen in Zusammenarbeit mit Partnern wie der DIHK, der AHK Ukraine und dem Ost-Ausschuss organisierte Veranstaltung lockte rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an.

Dreimal Zentralasien

Seit dem Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine orientieren sich zahlreiche deutsche Unternehmen neu, die vor Kriegsbeginn in Russland engagiert waren. Stark im Kommen ist die Region Zentralasien, und hier vor allem Kasachstan und Usbekistan. Allein vom 18. bis 20. April standen fünf Wirtschaftskonferenzen mit Zentralasien-Bezug in Deutschland auf der Agenda, an drei dieser Konferenzen war der Ost-Ausschuss beteiligt.

Stephan Eder folgt auf Mario Mehren

In der jüngsten Sitzung des Ost-Ausschuss-Arbeitskreises Russland am 30. März ging es um praktische Unternehmensprobleme, die mit einem Ausstieg vom russischen Markt oder dem weiteren Verbleib verbunden sind. Mario Mehren, CEO von Wintershall Dea, wurde als Arbeitskreissprecher verabschiedet. Sein Unternehmen habe nach 32 Jahren einen Schlussstrich unter die Zusammenarbeit mit Russland gezogen, erläuterte Mehren. „Unsere Entscheidung ist endgültig. Damit ist es nur folgerichtig, auch den Weg freizumachen für eine neue Leitung des Arbeitskreises.“

Kleines Land mit großem Wachstum

Rund 30 Unternehmensvertreter kamen auf Einladung des Ost-Ausschusses und SAP am 2. März in den Berliner SAP Data Space zu einem Business Roundtable mit dem armenischen Premierminister Nikol Pashinyan. Armeniens Wirtschaft gehörte 2022 mit einem Plus von 12,5 Prozent zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit. Auch der deutsch-armenische Handel wies mit einem Plus von 120 Prozent im vergangenen Jahr eine hohe Dynamik auf. Entsprechend groß war das Interesse an der Runde.

Usbekistan bietet sich als Partner an

Der Andrang war groß: Über 300 Teilnehmer aus Deutschland und Usbekistan besuchten am 1. März das Deutsch-Usbekische Businessforum im Berliner Haus der Deutschen Wirtschaft, an dem auch der usbekische Ministerpräsident Abdulla Aripov teilnahm. Seit der wirtschaftlichen Öffnung des Landes 2016 unter Staatspräsident Shavkat Mirzijojev, aber erst recht seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Usbekistan wie die gesamte Region Zentralasien als Standort und Drehkreuz nach Asien in den Fokus der deutschen Wirtschaft gerückt.

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