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Echter Teamgeist im Coworking-Space

51 Stipendiatinnen und Stipendiaten absolvieren in diesem Jahr Praktika in deutschen Unternehmen. Fotograf: Jürgen Scheer
29.06.2022
Feierlicher Empfang für die Stipendiaten des Zoran Djindjic Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft

Nicht nur Geburtstagskind Mihaela Lekic wird dieser Tag noch lange in Erinnerung bleiben: Am 29. Juni 2022 fand nach zweijähriger Corona bedingter Unterbrechung erstmals wieder in größerer Runde die Eröffnung des Zoran Djindjic Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans statt. Dazu kamen neben den 51 Stipendiatinnen und Stipendiaten des 19. Jahrgangs Vertreterinnen und Vertreter von beteiligten Unternehmen, Partnerorganisationen und Botschaften ins „Spielfeld“, einem Coworking-Space im Kreuzberger Wrangelkiez.

Begrüßt wurden die Gäste durch Dr. Thomas Narbeshuber (BASF), Sprecher des Länderarbeitskreises Südosteuropa im Ost-Ausschuss. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), übermittelte eine Videobotschaft des Parlamentarischen Staatssekretärs Nils Annen.

Beide Redner erinnerten an die Anfänge des Stipendienprogramms, das 2003 vom BMZ und dem Ost-Ausschuss unmittelbar nach der Ermordung des damaligen serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic ins Leben gerufen wurde, um zunächst Serbien und dann alle Länder des Westlichen Balkans bei ihrer Demokratisierung und gesellschaftlichen Annäherung an die EU zu unterstützen und gleichzeitig die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland zu intensivieren. „Dieses Programm trägt zur praktischen Ausbildung, zur Befähigung junger Fachkräfte und zur Sicherung qualifizierter Mitarbeiter in unseren Partnerländern bei“, betonte Narbeshuber. „Es ist ein echtes regionales Wirtschaftsnetzwerk und trägt wesentlich zu Versöhnung und Frieden in der Region bei. Und wir wissen alle, wie zerbrechlich der Frieden heutzutage sein kann.“

Narbeshuber ermutigte die jungen Stipendiatinnen und Stipendiaten, die sich bietenden Chancen zu nutzen und zu Botschaftern für positive Veränderungen in Europa zu werden. Nicht nur der russische Krieg in der Ukraine, auch die gewaltige Aufgabe des Klimawandels zwinge jetzt zu gesellschaftlichen Reformen. „Wir alle müssen diese Veränderungen schaffen, und das müssen wir in Deutschland in guter Kooperation mit Ihren Ländern machen!“

Staatssekretär Annen nannte das Stipendienprogramm „ein exzellentes Beispiel“ für erfolgreiche Kooperationen Deutschlands mit den Ländern des Westlichen Balkans. Zudem nutzte er seine Rede, um den Organisatoren des Programms für ihre „großen Anstrengungen“ in der Corona-Zeit zu danken. Dadurch sei es sei trotz der Pandemie gelungen, das Programm ohne Unterbrechung weiterzuführen. 

Geburtstagskuchen mit Ständchen

Die 19. Generation des Zoran Djindjic Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans hält sich bereits seit dem 22. Juni für eine Einführungswoche in Berlin und Potsdam auf, mit der sie intensiv auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet werden. Am 1. Juli verteilen sich die Young Professionals dann über die gesamte Republik und beginnen ihre drei- bis sechsmonatigen Praktika in deutschen Unternehmen. Die 51 Teilnehmenden des diesjährigen Jahrgangs stammen wieder aus allen sieben Partnerländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Sie gehören nun zu einem exklusiven Kreis von rund 900 Stipendiatinnen und Stipendiaten, die seit 2003 aus über 19.000 Bewerbungen ausgewählt wurden.

Neben der Hilfestellung bei administrativen und praktischen Hürden im Alltag sollte die Einführungswoche Ende Juni auch den länderübergreifenden Teamgeist stärken. Dass dies bereits gelungen ist, zeigte sich, als die Gruppe zum Eröffnungsempfang spontan ein Geburtstagsständchen für ihre Mit-Stipendiatin Mihaela Lekic anstimmte. Für die nun 26-jährige Kroatin gab es dazu einen Geburtstagskuchen und eine Karte mit allen Unterschriften ihrer Kolleginnen und Kollegen.

Mihaela Lekic wird ihr Praktikum ab 1. Juli in der Frankfurter Kion Group AG absolvieren, einem Anbieter von Gabelstaplern, Lagertechnik und Lieferketten-Lösungen. Dort kann die Kroatin ihre Maschinenbaukenntnisse anwenden und ausbauen. 25 Unternehmen – mehrheitlich Mitglieder des Ost-Ausschusses – nehmen im laufenden Jahr am Stipendienprogramm teil. Insgesamt waren es in den zurückliegenden 19 Jahren über 230. Die teilnehmenden Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre zukünftigen Nachwuchskräfte bereits im Rahmen eines Praktikums kennenzulernen und sie frühzeitig am Unternehmen zu binden – eine bedeutsame Komponente in Zeiten des Fachkräftemangels für alle Seiten.

Nach der Rückkehr in ihre Heimatländer werden die Absolventinnen und Absolventen in ein aktives regionales Alumninetzwerk integriert und bleiben dadurch Deutschland, der deutschen Kultur und Wirtschaft verbunden. Das Alumni-Netzwerk ist mittlerweile zentraler Bestandteil des Stipendienprogramms, denn mit nunmehr 19 Generationen hat es sich zu einer grenzüberschreitenden Gemeinschaft sehr gut ausgebildeter Nachwuchs- und Führungskräfte entwickelt, die in führenden deutschen, internationalen und lokalen Unternehmen sowie Institutionen in der Region aktiv sind.

Andreas Metz,
Leiter Public Affairs im Ost-Ausschuss

 

Hintergrund:

Das Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans wird im Auftrag des BMZ durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt. Federführend in der Umsetzung ist der Ost-Ausschuss – der Deutschen Wirtschaft in Kooperation mit der Zoran Djindjic Stiftung.
 

Ansprechpartner

Antje Müller
Programmdirektorin
Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans
T.+ 49 30 206167-137
A.Mueller@oa-ev.de

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