
Mit einem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz will die Bundesregierung verstärkt dringend benötigtes Personal ins Land holen. Bislang galt dabei die komplexe Vergabe von Arbeitsvisa über die deutschen Botschaften, die oft Monate dauert, als gravierendes Hindernis. Das Auswärtige Amt verspricht nun Besserung durch das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) als zentraler Servicestelle. Vor diesem Hintergrund organisierte der Ost-Ausschuss einen Besuch der in Brandenburg an der Havel ansässigen Behörde, an dem am 18. Juli rund 30 Personen teilnahmen.
Geleitet wurde die Delegation von Enrico Rühle, Sprecher für Fachkräftesicherung im Ost-Ausschuss. Gesprächspartner waren der Präsident des BfAA Holger Seubert, die Stellvertretende Abteilungsleiterin Visa Kyra Eckert sowie Katharina Bonnenfant, die im Auswärtigen Amt den Bereich Visa-Digitalisierung verantwortet. Derzeit arbeitet das BfAA intensiv daran, den Visa-Vergabeprozess zu digitalisieren und damit eine Engstelle bei der Fachkräfteeinwanderung zu beseitigen.
Nach einer kurzen Vorstellung des 2021 eingerichteten BfAA, das zwischenzeitlich alle wesentlichen Aufgaben im Bereich der Fachkräfte-Visa inklusive des Familiennachzugs übernommen hat, wurde ausführlich das neue „Auslandsportal“ für die Beantragung und Bearbeitung von D-Visa vorgestellt. Das Portal soll zentraler Teil eines künftigen, „digitalen Konsulats“ werden, das den Visaprozess vereinfachen und beschleunigen und damit die Visa-Abteilungen in den Auslandsvertretungen entlasten soll.
Beeindruckend war, wie die vielfältigen Rechtsgrundlagen im Visa-Vergabeprozess in eine einfache und verständliche Navigation umgesetzt werden, die bereits bei der Antragstellung Fehler vermeidet und damit Verzögerungen und Ablehnungen aus formalen Gründen verhindert; beeindruckend auch, mit welchem Engagement und welcher Geschwindigkeit diese Reform von BfAA und Auswärtigem Amt vorangetrieben wird. Bereits ab 1. Januar 2025 sollen sämtliche wesentlichen Fachkräfteprozesse im „Auslandsportal“ erledigt werden können. Auch Schengen-Visa sollen bald über dieses Portal beantragt und bearbeitet werden können.
In der anschließenden, intensiven Diskussion konnten viele noch bestehende Probleme der Unternehmen und Verbände ausführlich besprochen werden, sodass sich ein optimistischer Blick auf deren Lösung einstellte – soweit Verantwortlichkeiten im Aufgabenbereich des Auswärtigen Amtes bzw. BfAA liegen. Insgesamt hat sich der Weg für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Brandenburg gelohnt. Beide Seiten wünschten sich danach eine baldige Fortsetzung des Austausches und vereinbarten eine Fortsetzung des Austausches Anfang 2025.
Martin Hoffmann,
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Dr. Martin Hoffmann
Direktor Strategie und Research
Logistik und Verkehrsinfrastruktur
Gesundheitswirtschaft
Fachkräftesicherung
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