
Vom 21. bis 23. Mai besuchte eine 20-köpfige Wirtschaftsdelegation des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Nordmazedonien. Zu den Gesprächspartnern gehörten Premierminister Hristijan Mickoski, Außenminister Timcho Mucunski sowie der Vize-Minister für Digitale Transformation Radoslav Nastasijevikj Vardjiski. Die Delegation wurde von Christoph Beeck geleitet. Er ist Mitglied des Vorstandes der ProCredit Bank Deutschland und Sprecher des Arbeitskreises Südosteuropa im Ost-Ausschuss.
Der 20-köpfigen Ost-Ausschuss-Delegation gehörten Unternehmensvertreterinnen und -vertreter aus den Branchen Energie, IT, Telekommunikation, Gesundheitswirtschaft, Recycling und Transportinfrastruktur an. Mit dabei waren auch Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Nordmazedonien sowie die Programmdirektorin des Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans. Die Delegation wurde von der deutschen Botschaft in Skopje begleitet.
Eröffnet wurde das Programm mit einem Briefing durch Petra Drexler, deutsche Botschafterin in Skopje, und Antje Wandelt, Delegierte der deutschen Wirtschaft in Nordmazedonien. Deutschland ist der größte Handelspartner des Landes. Der Warenaustausch lag im Jahr 2024 bei knapp 4,8 Milliarden Euro. Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung haben im Land, das knapp 1,8 Millionen Einwohner zählt, etwa 26.000 Jobs geschaffen.
Im Gespräch mit Premierminister Mickoski nannte Delegationsleiter Christoph Beeck vier zentrale Themenfelder, die aus Sicht der deutschen Wirtschaft, von besonderem Interesse seien: Investitionen in Infrastruktur und Energiesicherheit, Fortsetzung der regionalen Integration mit den Ländern des Westlichen Balkans, Fachkräftesicherung für das Land und die Region sowie Verlässlichkeit und Rechtsstaatlichkeit als Basis für Investitionsentscheidungen.
Wie bereits zuvor im Gespräch mit Außenminister Mucunski, der zugleich auch für alle Fragen der Außenwirtschaft zuständig ist, hatten die Delegationsteilnehmer die Gelegenheit, eigene Projekte vorzustellen sowie Fragen zur strategischen Ausrichtung der Regierung Nordmazedoniens etwa in der Energiepolitik zu adressieren.
Im Gespräch mit dem Ministerium für Digitale Transformation unterstrich Delegationsleiter Beeck für die Mitgliedsunternehmen des Ost-Ausschusses das weitere Interesse an einer engen Zusammenarbeit in Digitalisierungsfragen, die sich bereits seit dem ersten „Digital Summit for the Western Balkans” etabliert hat. Nordmazedonien war 2018 Gastgeber des ersten regionalen Digital-Gipfels, der in den folgenden Jahren von den Regierungen der Region in Zusammenarbeit mit dem Regional Cooperation Council (RCC) in Kooperation mit der EU-Kommission und der Bundesregierung organisiert wurde. 2025 kehrt der Gipfel an seinen Gründungsort Skopje zurück.
Ein Austausch mit der Wirtschaftskammer Nordmazedoniens durfte auf der Agenda des Delegationsbesuchs nicht fehlen. Branko Azeski, der Präsident der Kammer begrüßte zusammen mit Unternehmensvertretern, die in der Kammer aktiv sind, die Delegation. Azeski stellte die Bedeutung der deutschen Wirtschaft für die nachhaltige Entwicklung der mazedonischen Wirtschaft sowie der gesamten Region heraus. Deutschland ist als wichtigster Handelspartner Nordmazedoniens gleichzeitig der wichtigste internationale Partner der Kammer. Zudem ist Deutschland Mit-Initiator und Unterstützer von Unternehmensnetzwerken wie etwa des „Western Balkans 6 Chamber Investment Forum“ (WB6 CIF). Diese regionale Initiative wurde im Rahmen des Berliner Prozesses ins Leben gerufen. Ebenso wichtig sei die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Umsetzung des dualen Ausbildungssystems sowie bei der Finanzierung von Programmen, die die institutionellen Kapazitäten der Kammern stärken, betonte Azeski.
Das Delegationsprogramm wurde durch die Einladung des Ständigen Vertreters, Axel Voss abgerundet. Er begrüßte die Ost-Ausschuss-Delegation am Abend zu einem Empfang und schuf damit einen weiteren Raum für Gespräche mit interessanten Ansprechpartnern.
Anja Quiring,
Regionaldirektorin für Südosteuropa
Anja Quiring
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