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Effizienzpartnerschaft mit Russland

An der von Klaus Mangold moderiertenAn der von Klaus Mangold moderierten Diskussionsrunde des OAOEV auf dem SPIEF nahm auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig teil. Foto: Schuchart
14.06.2019

Auf dem Auf dem diesjährigen St. Petersburg International Economic Forum zeigen deutsche Wirtschaft und Politik gemeinsam Flagge.

Auf dem diesjährigen St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF) vom 6. bis 8. Juni 2019 waren deutsche Unternehmen so stark präsent, wie viele Jahre nicht mehr. Erstmals seit Beginn der Ukraine-Krise 2014 nahm mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auch wieder ein Mitglied der Bundesregierung am wichtigsten Wirtschaftsforum Russlands teil. Begleitet wurde er von einer großen Wirtschaftsdelegation, der viele OAOEV-Mitgliedsunternehmen angehörten.

Altmaier warb in St. Petersburg für mehr wirtschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und Russland und um eine Verbesserung des Vertrauensverhältnisses zwischen beiden Ländern. Im Rahmen seines Besuches unterzeichnete er gemeinsam mit dem russischen Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin eine Vereinbarung zu einer Deutsch-Russischen Effizienzpartnerschaft, die der OAOEV mit vorbereitet hatte.

Hintergrund ist ein von der russischen Regierung ins Leben gerufenes Programm zur Steigerung der Effizienz und Produktivität in der russischen Industrie, mit dem der russische Staat Unternehmen im Bereich industrieller Lösungen, Abbau von Barrieren in der Verwaltung, Aus- und Weiterbildung, Kooperationen mit Banken sowie Digitalisierung/Automatisierung unterstützen will. Deutsche Unternehmen, darunter viele Mittelständler, sind weltweit führend bei Arbeitsproduktivität und wirtschaftlicher Effizienz. Sie sind als System- und Technologielieferanten, Berater, industrielle und Logistik-Partner an einer Zusammenarbeit mit Russland sehr interessiert.

Die Deutsch-Russische Effizienzpartnerschaft sieht eine Kooperation zwischen deutschen und russischen Unternehmen vor, Schwerpunkte sind Technologien zur Steigerung der Arbeitsproduktivität, der Modernisierung industrieller Anlagen, der Etablierung effizienter Abläufe in der gesamten Wertschöpfungskette, der Aus- und Weiterbildung sowie der Digitalisierung und Industrie 4.0.

Diskussionsrunde zur Verbesserung der Konnektivität zwischen Russland und der EU

Auf dem vom Ost-Ausschuss-Osteuropaverein im Rahmen des Petersburger Wirtschaftsforums organisierten Panel „Germany-Russia: Strategic future areas for more connectivity in Europe“ verwies Minister Altmaier auf die geostrategische Bedeutung der europäisch-russischen Beziehungen. Er bezeichnete die Beziehungen als „Imperativ der Stabilität unserer Region in Europa“ und sieht hierin die einzige Perspektive für dauerhaftes Wachstum in Europa. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig unterstrich auf dem Podium die Bedeutung Russlands für deutsche Unternehmen ihrer Region und fand klare Worte für die Umsetzung von Nord Stream 2. Die weiteren Podiumsteilnehmer aus deutschen und russischen Unternehmen beschrieben die Chancen für eine intensivierte Zusammenarbeit in den Bereichen Zukunft der Mobilität, Digitalisierung, Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz.

Das Thema der Diskussion ging auf das im Frühjahr veröffentlichte Positionspapier des Ost-Ausschusses-Osteuropavereins zurück, das unter dem Titel „Neue Agenda für die europäisch-russischen Wirtschaftsbeziehungen“ mit 15 strategischen Themenfeldern beschreibt, welche neuen Ansatzpunkte es für eine europäische Russlandpolitik gibt, die zu mehr Wachstum und besseren Beziehungen führt.

Die Reise von Wirtschaftsminister Altmaier nach Russland war für die deutsche Wirtschaft ein klares Signal, dass Deutschland seine Beziehungen zu Russland verbessern will. Die deutsche Wirtschaft erhofft sich hier neue Impulse nach fünf Jahren Russlandsanktionen. Vor dem Hintergrund der nationalen Entwicklungsziele, die die russische Regierung vor Kurzem formuliert hat, braucht Russland seinerseits dringend Technologien, um diese Ziele wie der Steigerung der Effizienz und der Arbeitsproduktivität zu erreichen.

Im Rahmen des diesjährigen St. Petersburg International Economic Forums vereinbarte der OAOEV eine engere Kooperation mit dem größten russischen Energiekonzern Rosneft. Eine entsprechende Erklärung wurde von Rosneft Vize-Präsident Andrej Schischkin und dem Vorsitzenden der OAOEV-Geschäftsführung Michael Harms unterzeichnet. Sie umfasst insbesondere die Bereiche Energieeffizienz, den Einsatz effektivster Methoden zur Förderung von Rohstoffen, die Automatisierung und Digitalisierung der Produktion und innovative Technologien. In vielen dieser Bereiche sind deutsche Unternehmen Weltmarktführer. Diesen wird es durch die Vereinbarung erleichtert, neue Projekte mit Rosneft anzubahnen.

Christiane Schuchart,
OAOEV-Regionaldirektorin für Russland

 

 

 

 

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