Direkt zum Inhalt

Ein Schritt in Richtung Normalität

Foto: Margot Mehle
03.10.2021
Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Fokus der 13. Deutsch-Russischen Gesprächen Baden-Baden

Vom 3. bis 7. Oktober fanden die 13. Deutsch-Russischen Gespräche in Baden-Baden statt: Vier Tage diskutierten deutsche und russische Vertreter aus Unternehmen und NGO unter dem Motto „Advancing Sustainability and Climate Protection: Upscaling Bilateral Cooperation“ über Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das bilaterale Treffen, das der Ost-Ausschuss jährlich gemeinsam mit der BMW Foundation durchführt, soll Verständnis für zuweilen unterschiedliche gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Ansichten schaffen und zur Stärkung der Fach- und Führungskompetenz junger Manager aus Deutschland und Russland beitragen.

Nachdem die Veranstaltung 2020 coronabedingt ausfallen musste, konnten die Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden nach einjähriger Unterbrechung wieder physisch stattfinden. Das Interesse der Unternehmen, Teilnehmer für dieses Format zu nominieren, war daher außergewöhnlich groß. 

Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms eröffnete die Gespräche

Traditionell wurden die Gespräche mit einem Welcome-Dinner im Kurhaus Casino Baden-Baden eröffnet, bei dem Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms seine Einschätzung der aktuellen Bundestagswahlergebnisse vorstellte sie bezüglich möglicher Auswirkungen auf die deutsche Außenpolitik und die deutsch-russischen Beziehungen analysierte. Die Afghanistan-Krise habe gezeigt, dass sich die EU, vor allem aber Deutschland, mit der Frage einer werte- versus einer interessenbasierten Außenpolitik befassen müssten. Dabei würden die EU-internen Beziehungen, die Neugestaltung des transatlantischen Bündnisses und die Haltung zu China die Prioritäten der deutschen Außenpolitik bestimmen. Unabhängig von der Koalition bezeichnete Harms den Klimawandel als das drängendste Problem der kommenden Bundesregierung. Hierüber bestünde ein gesamtgesellschaftlicher Konsens in Deutschland. Eine Diskrepanz gebe es aber bei den Lösungsansätzen.

In den Diskussionsrunden wurde über den Green Deal, ganzheitliche und zukunftsorientierte Unternehmensführung, Nachhaltigkeit als Teil des Unternehmenserfolgs und den Einfluss der Zivilgesellschaft auf die Klimadebatte debattiert. Unter den Experten waren diesmal unter anderem Vertreter von Deutscher Umwelthilfe, Greenpeace Russia, Value Balancing Alliance, Kirowski Zavod, Germanwatch, Office of the Environmental Information aus St. Petersburg und die Umweltorganisation „Sdelaem“ aus Tscheljabinsk.

Interaktiver Austausch

Der Baden-Badener Austausch war wie jedes Jahr von großer Interaktivität geprägt. Open Space, Breakout Sessions, Diskussionen in Kleingruppen und das Scenario Forecast Workshop förderten unternehmens-, branchen- und auch sektorenübergreifende Analyse- und Lösungskompetenz der Teilnehmenden. Sie behandelten in Gruppenarbeit gemeinsame Interessen und Herausforderungen und erarbeiteten Strategien für verstärkte deutsch-russische Kooperationen etwa beim Klimathema. Am vorletzten Tag wurden spannende Pitches zu vier Zukunftsszenarien aus den Bereichen Entscheidungsfindung, Wirtschaft, Mobilität, Gesundheit und Bildung für das Jahr 2050 entwickelt und präsentiert. Traditionell steht immer auch ein Unternehmensbesuch in der Region auf dem Programm. In diesem Jahr besichtigten die Teilnehmer mit der Trumpf GmbH in Ditzingen ein weltweit führendes Unternehmen für Werkzeugmaschinen, vor allem im Bereich Lasertechnik.

Wie in den vergangenen Jahren gab es ein buntes Rahmenprogramm: Neben dem Team-Building-Event „City Hunters“, bei dem die Teilnehmer in Gruppen Baden-Baden kennenlernen und erlaufen konnten, bot das Abendprogramm viele Gelegenheiten für das gegenseitige Kennenlernen und Vernetzen. Dank strengen Hygienemaßnahmen, zu denen tägliche Corona-Tests gehörten, stellten die diesjährigen 13. Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden einen wichtigen Schritt in Richtung Rückkehr zur Normalität dar. Die diesjährige Rekordbeteiligung und das einhellig positive Fazit der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer unterstrichen, wie wertvoll derartige deutsch-russische Begegnungen nicht nur in Pandemiezeiten sind.

Alena Akulich
Projektmanagerin Deutsch-Russische Gespräche Baden-Baden

 

Ansprechpartner

Alena Akulich
Projektmanagerin
Deutsch-Russische Gespräche Baden-Baden
Deutsch-Russisches Themenjahr
„Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung“ 2020-2022 
Tel.: 030 206167-129
A.Akulich@oa-ev.de

Diese Seite teilen: