Direkt zum Inhalt

Eine Vision für den Westbalkan

01.10.2018
Wirtschaftskonferenz in Belgrad/ Panels blickten aus der Perspektive des Jahres 2030 auf die Region

„The Western Balkans in 2030 – Visions. Wishes. Realities“. So lautete der Titel der regionalen Wirtschaftskonferenz am 26. und 27. September in Belgrad, die der Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) und die Deutsch-Serbische Wirtschaftskammer gemeinsam organisierten.

„In den vergangenen zehn Jahren hat sich der deutsche Handel mit den sechs Ländern des Westlichen Balkans von 1,8 Milliarden Euro auf rund zehn Milliarden Euro mehr als verfünffacht“, unterstrich Janusz Kulik, Sprecher des Arbeitskreises Südosteuropa im OAOEV und Vorstandsmitglied von REWE International. „Die Dynamik hat gerade in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, es gibt aber noch Luft nach oben. Mit unserer Konferenz wollen wir der regionalen Zusammenarbeit und dem Annäherungsprozess der Region an die EU weiteren Schwung geben“, so Kulik. Die Konferenz füge sich damit in den 2014 von Bundeskanzlerin Angela Merkel gestarteten „Berlin Prozess“ ein, im Rahmen dessen die regionale Kooperation der Länder des Westlichen Balkans sowie die europäische Integration vertieft wird.

Neuen Schwung für regionale Kooperation und Annäherung an die EU

Dass die regionale Zusammenarbeit in der Region deutlich vorankommt, zeigte die Zusammensetzung der Konferenzpanels: Vertreten waren unter anderem die Präsidenten der Wirtschaftskammern Kosovos, Mazedoniens, Montenegros und Serbiens. Neben Experten aus Politik und Zivilgesellschaft waren viele Vertreter deutscher Unternehmen und Organisationen beteiligt.

„Mit der Konferenz wagen wir diesmal ein Experiment“ so Michael Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung des OAOEV. „Wir begeben uns auf eine Zeitreise und werden die Länder des Westlichen Balkans aus dem Jahr 2030 betrachten: Haben sich die Hoffnungen einer sich dynamisch entwickelnden Region erfüllt? Oder befinden wir uns in einer sich gerade neu erfindenden Schicksalsgemeinschaft?“. In einstündigen Diskussionsrunden wurden unterschiedliche, bewusst auch konträre Sichtweisen von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft diskutiert. Hierzu zählten Aspekte wie die wirtschaftliche Entwicklung, äußere Einflussnahme, Konnektivität, Digitalisierung und Zukunft der Demokratie. Besondere Aufmerksamkeit erhielt unter dem Titel „From brain drain to brain gain -– Vision or reality?“ die Suche nach Lösungen für den sich verschärfenden Fachkräftemangel, der den in der Region engagierten Unternehmen zunehmend zu schaffen macht. Die Teilnehmer im Saal und im Netz konnten sich auf elektronischem Wege an den Diskussionen beteiligen.

15 Jahre Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft

Den Abschluss der regionalen Wirtschaftskonferenz bildeten am 27. September die Feierlichkeiten zum 15jährigen Bestehen des Zoran Djindjic Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans. Das Programm war 2003 nach der Ermordung des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic gemeinsam vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert worden. Mehr als 700 junge Nachwuchskräfte aus allen Ländern der Region hatten seitdem die Möglichkeit einer praxisorientierten Ausbildung in deutschen Unternehmen in Deutschland und sind in ihren Ländern nun vielfach für deutsche Unternehmen aktiv.

Unter diesem Link gibt es weitere Informationen zur Konferenz.

Ansprechpartner

Andreas Metz
Leiter Presse und Kommunikation
Tel.: +49 (0)30 206167-120
A.Metz@bdi.eu

 

Diese Seite teilen: