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Kasachstan als Logistik-Hub zwischen Europa und China

Online-Gespräch mit Vize-Premier Sklyar; Foto: OA/E.Kinsbruner
31.03.2021
Erneut großes Interesse am traditionellen Austausch des OA mit dem stellvertretenden Premierminister Kasachstans Roman Sklyar

Die tagelange Blockade des Suezkanals und die fortgesetzten Grenzschließungen im Zuge der Corona-Maßnahmen haben die Fragilität internationaler Lieferketten und die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von einzelnen Ländern und Lieferanten aufgezeigt. Ein multimodaler Ansatz und neue Wege beim Transport werden für Unternehmen zu einer Schlüsselfrage. 

Dementsprechend groß war das Interesse am traditionellen Austausch des Ost-Ausschusses mit dem stellvertretenden Premierminister Kasachstans Roman Sklyar am 31. März, bei dem neue Kooperationsmöglichkeiten im Logistik- und Transportbereich im Mittelpunkt standen. Für den Ost-Ausschuss leitete Präsidiumsmitglied Niko Warbanoff die Runde, der in seiner Funktion als CEO der DB Engineering & Consulting GmbH auch einige Projekte in dem zentralasiatischen Land verantwortet.

Mit seiner geographischen Lage zwischen China und Europa ist Kasachstan als Hub für Gütertransporte auf Straße und Schiene prädestiniert. Schon sehr früh hat sich das Land unter anderem mit dem nationale Infrastrukturprogramm („Nurly Zhol“) positioniert und wichtige Weichenstellungen und Investitionen vorgenommen. China hat mit der Belt & Road Initiative bereits früh ein Investitionsprogramm geschaffen, dass auch auf Kasachstan ausstrahlt. Die EU-Asien Konnektivitätsstrategie, die den Ausbau von Verkehrsverbindungen, Energie- und Digitalnetzen sowie Verbindungen zwischen Menschen fördern möchte, kann hier eine sinnvolle Ergänzung werden. Unter anderem dafür warb der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitales Steffen Bilger in einem Grußwort. 

Insgesamt scheint Kasachstan im Logistiksektor bereits gut aufgestellt zu sein. Das Land will nun bis 2026 sogar in die Top 10 des Logistics Performance Index der Weltbank vordringen, so Sklyar. Dort ist Deutschland seit Jahren die Nummer eins, daher ist das Interesse an einer Zusammenarbeit und einem Know-how-Austausch besonders groß. 

Entsprechend berichteten Vertreter der Deutschen Bahn, der Deutschen Post DHL sowie von Rhenus Logistics über die bestehenden Projekte und neue Möglichkeiten. Vor allem an den Themen Digitalisierung sowie Ausbildung zeigten sie sich interessiert. Hier deuten sich für die Zukunft interessante Kooperationsmöglichkeiten an.

Mit großer Kraftanstrengung haben die Logistik- und Transportunternehmen bislang dafür gesorgt, dass die Wirtschaft am Laufen blieb und die Unternehmen ihre Lieferketten aufrechterhalten konnten. Sicherlich gehörte der Logistiksektor zu den Gewinnern der Corona-Krise, wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von Gewinnern sprechen darf. Weitere Potenziale zu erschließen, dazu hat der jüngste Austausch mit Roman Sklyar wiederum beigetragen.

Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien im Ost-Ausschuss

Ansprechpartner

Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien
Tel.: 030 206167-114
E.Kinsbruner@oa-ev.de

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