Runder Tisch in Dortmund

Bei seinem ersten offiziellen Deutschland-Besuch Anfang Dezember 2019 in Berlin warb der kasachische Staatspräsident Kassym-Shomart Tokajew mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen und besonderen Vergünstigungen um deutsche Investoren. Gleichzeitig ernannte er Vize-Premierminister Roman Sklyar zum Sonderbeauftragten für die Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland. Vize-Premierminister Sklyar und sein Team sollen deutschen Unternehmen maßgeschneiderte Zugänge zum kasachischen Markt eröffnen und einen engen Draht zu den Unternehmen halten.

Den Auftakt dazu bildete ein Runder Tisch in Dortmund, zu dem der Ost-Ausschuss – Osteuropaverein (OAOEV) am 20. Januar in gemeinsam mit der WILO Group und der kasachischen Botschaft einlud. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die IHK zu Dortmund. In seiner Begrüßung betonte der OAOEV-Vorsitzende und Präsident und CEO von WILO Oliver Hermes den Stellenwert Kasachstans in der Region Zentralasien. Gleichzeitig unterstrich er die Bereitschaft der deutschen Wirtschaft, die gemeinsame Kooperation weiter zu vertiefen.

Dortmund hat Erfahrungen mit Strukturwandel

Der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund Ulrich Sierau verwies zur Begrüßung auf die Erfahrungen Dortmunds und des Ruhrgebietes bei Strukturwandel und Transformationsprozessen. Diese Erfahrungen können auch Kasachstan auf dem Weg zur Modernisierung der eigenen Wirtschaft helfen.

Sklyar hob in seiner Rede die strategische Bedeutung der deutschen Wirtschaft für Kasachstan hervor. Dies gelte vor allem für die verarbeitende Industrie. Für deutsche Unternehmen sei eine Arbeitsgruppe unter seinem Vorsitz eingerichtet worden, die alle Ressorts einbeziehen und so den Start in Kasachstan erleichtern soll. Auch Finanzierungsinstrumente und rechtliche Beratung seien im Instrumentenkasten der neuen Arbeitsgruppe enthalten.

Besichtigung der Smart Factory

Die Schwerpunkte der anschließenden Diskussion waren die Themen der qualifizierten Fachkräfte, der regionalen Zusammenarbeit in Zentralasien sowie der Möglichkeiten im Rohstoffbereich, der zunehmend digitalisiert wird. Von technologischen Möglichkeiten und Vorteilen der Digitalisierung konnten sich die Teilnehmer bei der anschließenden Besichtigung der WILO Smart Factory überzeugen. Diese stellte in beeindruckender Weise die Transformation eines traditionsreichen mitteständischen Unternehmens zu einem Technologieführer dar.

Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien im OAOEV