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Auf der Suche nach neuen Partnerschaften

Auf der SUBEX 2024. Foto: Ost-Ausschuss
01.10.2024
Vernetzung von Unternehmen stärkt Kooperation mit den Ländern des Westlichen Balkans / Dritte Auflage der SUBEX in Prishtina

Am 1. Oktober fand in Prishtina zum dritten Mal die Veranstaltung „Suppliers Balkan Expo - SUBEX“ statt, die von der AHK Nordmazedonien in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Kosovarischen Wirtschaftsvereinigung (KDWV), der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie den Auslandshandelskammern der Region organisiert wurde. Der Ost-Ausschuss unterstützte die Veranstaltung auch in diesem Jahr als Partner. Der Fokus der SUBEX 2024 lag auf den Branchen Automotive, Metall, Textil, Holz- und Leichtindustrie, Agrar- und Ernährungswirtschaft, Transport und Logistik sowie IT für die Industrie.

Die SUBEX ist eine wichtige regionale B2B-Veranstaltung, die deutschen und anderen europäischen Unternehmen eine Plattform bietet, um sich im Rahmen von B2B-Gesprächen oder der Unternehmer-Expo mit lokalen Unternehmen zu vernetzen. Ziel ist es, konkrete Partnerschaften anzubahnen, neue Lieferketten aufzubauen oder bestehende zu erweitern. Darüber hinaus bietet die SUBEX Raum für Paneldiskussionen und Workshops, in denen konkrete Anforderungen an Lieferanten und aktuelle Herausforderungen für die Lieferketten thematisiert werden.

Teil des Berlin Prozesses

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Antje Wandelt, Delegierte der deutschen Wirtschaft in Nordmazedonien, Albanien und Kosovo, die in ihrer Begrüßung unterstrich, dass die Organisatoren und Partner die Supply Expo als Teil und damit als Ergänzung zu anderen Formaten des Berlin Prozesses verstehen und die Unternehmen im Rahmen des Prozesses dabei unterstützen wollen, neue Partner in der Region zu finden und so zusätzliche Wertschöpfungsketten aufzubauen.

Deutschland ist der größte Handelspartner und Geldgeber der Region, betonte der deutsche Botschafter im Kosovo Jörn Rohde in seiner Rede. Eine Vielzahl von Unternehmen sei in der Region aktiv. Um Investitionen anzuziehen, sei die Harmonisierung der Standards in der Region von großer Bedeutung. So sei die Verständigung über einen gemeinsamen Standard für die Überprüfung von ausländischen Direktinvestitionen, wie sie im Rahmen des Treffens der Außenminister der Länder des Westlichen Balkans auf Einladung von Ministerin Annalena Baerbock im Rahmen des Berlin Prozesses am 1. Oktober in Berlin erreicht wurde, ein wichtiger Schritt. Auch die weiteren Redner hoben die Bedeutung des Berlin Prozesses und seine Rolle für die Erleichterung und Förderung des Handels innerhalb der Region hervor. 
Integration kommt voran

Eine Podiumsdiskussion zur Eröffnung widmete sich der Frage, welche Rolle die Länder des Westlichen Balkans als Beschaffungsmärkte spielen, welche besonderen Aspekte und Vorteile diese Region bietet und vor welchen Herausforderungen sie zugleich steht. Olaf Holzgrefe vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) etwa verwies auf die zehnjährige Erfahrung der Einkaufsinitiative mit den Ländern des Westlichen Balkans.

Tatjana Shterjova Dushkovska, Generalsekretärin des Western Balkans 6 Chambers Investment Forum (WB6 CIF), hob die Bedeutung der Aktivitäten gerade im Bereich Zollabfertigung für die Entwicklung des intra- und überregionalen Handels hervor. Die angestrebte Integration in den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (Singe Euro Payment Area; SEPA) sei ein weiteres wichtiges Projekt. Damit könne die Wirtschaft in Zukunft nach Hochrechnungen des WB6CIF bis zu 500 Millionen Euro jährlich einsparen. 

Auch wenn es noch viel Potenzial für den Ausbau des Handels innerhalb der Region gibt, sind bereits Erfolge sichtbar. Ein Beispiel ist das Engagement des Einzelhändlers Lidl, der auf die Entwicklung regionaler Lieferanten setzt und  bereits über 60 Produkte aus der Region im Sortiment hat. Dieses Angebot soll weiter ausgebaut werden. Dabei spielen Know-how-Transfer und die Schaffung der technischen Voraussetzungen eine wichtige Rolle.

Neue Herausforderung CBAM

Vor dem Hintergrund der Einführung des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM stehen die Unternehmen in den Ländern des Westlichen Balkans vor neuen Herausforderungen. Um sich hier zu positionieren, braucht es Unterstützung etwa bei der Einführung moderner Maschinen und Technologien, die zugleich neue Kompetenzen und Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen und Mitarbeitenden erfordern. Letzteres gilt als wesentliches Momentum zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region, wobei dem Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft eine besondere Rolle zukommt.

Viele Unternehmen nutzen die Möglichkeit, im Rahmen des Programms ihre zukünftigen Nachwuchskräfte in Deutschland für eine Anstellung in der Region auszubilden. Mehr als 60 Prozent aller Alumni, die seit 2004 Praktika in deutschen Unternehmen absolviert haben, arbeitet in der Region, insbesondere für deutsche und ihre Tochterunternehmen. Wesentlicher Aspekt, so die Programmdirektorin Antje Müller, sei jedoch die Investition in lebenslanges Lernen, um den stetig steigenden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. So stehen den mehr als 1.000 Alumni des Stipendienprogramms regelmäßig Weiterbildungsmaßnahmen, auch in Kooperation mit Unternehmen, zur Verfügung. 

In den anschließenden B2B Gesprächen nutzten die rund 250 Teilnehmer dann die Möglichkeit für Gespräche mit potenziellen Partnern.

Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa

Kontakt

Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa
T. +49 30 206167-130
A.Quiring@oa-ev.de

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