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Besuch in Schwanau

Für den Ost-Ausschuss begrüßte unter anderem Präsidiumsmitglied Niko Warbanoff, Co-Vorsitzender des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrats. Foto: Ost-Ausschuss
06.11.2020
Kasachische Minister zu Besuch in Deutschland/ Ost-Ausschuss organisierte Runden Tisch

Drei Wochen nach der Delegationsreise des Ost-Ausschusses (OA) nach Kasachstan reiste der kasachische Vizeaußenminister Almas Aidarov Anfang November zum Gegenbesuch nach Deutschland, um Gespräche mit deutschen Unternehmen zu führen. Gleichzeitig wurde der Besuch für einen hybriden Runden Tisch mit den Themenschwerpunkten Maschinenbau und Rohstoffkooperation bei der Herrenknecht AG in Schwanau genutzt. Am Unternehmenssitz in Schwanau nahmen unter Einhaltung der strengen Hygieneauflagen rund 25 Unternehmensvertreter teil, die anderen Teilnehmer waren online zugeschaltet.

Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG und Mitglied des Ost-Ausschuss-Präsidiums, begrüßte die Teilnehmer und berichtete von den Erfahrungen der Herrenknecht AG in Zentralasien und speziell in Kasachstan. Ost-Ausschuss-Präsidiumsmitglied Niko Warbanoff, CEO der DB Engineering & Consulting GmbH, berichtete in seiner Begrüßungsrede von der erfolgreichen Zusammenarbeit der Deutschen Bahn mit der Kasachischen Eisenbahn KTZh. In seiner Funktion als Сo-Vorsitzender des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrats hatte Warbanoff im Oktober die Ost-Ausschuss-Delegationsreise nach Nur-Sultan geleitet. Es sei ein deutliches Zeichen an die deutschen Unternehmen, dass nun die Vertreter der kasachischen Regierung nach Deutschland kämen, der Kooperationswunsch sei auf beiden Seiten sehr stark. Das Bestreben Kasachstans, seine Wirtschaft zukünftig mehr zu diversifizieren, um unter anderem resistenter auf Krisen reagieren zu können, eröffne neue Kooperationsmöglichkeiten für beide Länder.

Exklusive Partnerschaft

Vizeaußenminister Aidarov, unterstrich die Exklusivität der deutsch-kasachischen Beziehungen. Schließlich sei Deutschland das einzige Land, für welches die kasachische Regierung eine eigene Arbeitsgruppe ins Leben gerufen habe. Mit Vize-Premierminister Roman Sklyar, der die Arbeitsgruppe leitet, finden regelmäßige Online-Sitzungen statt, die vom Ost-Ausschuss organisiert werden. Die Arbeitsgruppe betreut aktuell rund 50 Projekte. Kasachstan will weitere Projekte ins Leben rufen, vor allem in den Sektoren Maschinenbau und Landwirtschaft. Die entsprechenden Ausschreibungen werden über den Ost-Ausschuss den Mitgliedsunternehmen zur Verfügung gestellt.

Kooperationsmöglichkeiten im Rohstoffbereich

Ruslan Baimishev, Vize-Minister für Industrie und Infrastrukturentwicklung, nahm als weiterer Vertreter der kasachischen Regierung an der Sitzung teil. Baimishev warb für die Kooperation im Rohstoffsektor. Das rohstoffreiche Kasachstan verfolge das Ziel, zukünftig Rohstoffe nicht nur zu exportieren, sondern auch vor Ort zu verarbeiten.

Galym Uzbekov, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kazakh Invest AG, die im Auftrag der Regierung ausländische Investitionsprojekte unterstützt, schilderte im Detail bestehende Beteiligungsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen im Rohstoffsektor. Da dieser von der Regierung zum prioritären Wirtschaftssektor erklärt wurde, können Investoren attraktive Geschäftsbedingungen erwarten, zu denen Kazakh Invest AG die deutschen Unternehmen berät.

Thomas Gäckle, Leiter der Unterabteilung Rohstoffpolitik beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie begrüßte die verstärkte Kooperation der beiden Länder im Rohstoffsektor. Gäckle teilte mit, dass Kasachstan nun ein Teil des vom Ministerium geschaffenen German Mining Networks sei. Damit können deutsche Unternehmen mit einer umfassenden Unterstützung sowohl bei der Partnersuche als auch beim Markteintritt rechnen.

In der abschließenden Diskussion ging es unter anderem um die Themen Ausbildung und Direktinvestitionen. So bot der CEO der Herrenknecht AG spontan an, fünf kasachische Ingenieure in seinem Unternehmen weiterzubilden. In den Unternehmensgesprächen am Rande des Events wurden Absichtserklärungen für Investitionen von über 160 Millionen US-Dollar unterzeichnet.

Iryna Hennig
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Ansprechpartner

Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien
Tel.: 030 206167-114
E.Kinsbruner@oa-ev.de

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