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Fokus auf Resilienz und Partnerschaft

12.12.2025
Bundeskanzler Merz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 15. Dezember bei bilateraler Wirtschaftskonferenz / 500 Gäste aus Wirtschaft und Politik, darunter eine hochrangige Delegation aus der Ukraine

Unter dem Motto „Resilience in Action – Partnership in Progress“ beginnt am Montagmorgen (15. Dezember) im Berliner Haus der deutschen Wirtschaft das 8. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum. Die Veranstalter – Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA), Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer (AHK Ukraine) – erwarten rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Erstmals nimmt in diesem Jahr Bundeskanzler Friedrich Merz zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Konferenz teil. Beide werden zum Abschluss der Konferenz am Nachmittag erwartet.

An den insgesamt drei Paneldiskussionen zu „Wirtschaftliche Resilienz und Wiederaufbau“, „Transformation in der Verteidigungsindustrie“ und zum „zukünftigen Wirtschaftsmodell der Ukraine“ beteiligen sich neben Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft unter anderem Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, der ukrainische Wirtschaftsminister Oleksii Sobolev und der Parlamentarische Staatssekretär Johann Saathoff (BMZ). An der Diskussion zur Zusammenarbeit im Verteidigungssektor wirken der ukrainische Präsidentenberater Oleksandr Kamyshin, die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Hvozdiar und der Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium Jens Plötner mit.

Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unterstreicht: „Auch im vierten Kriegsjahr zeigt die ukrainische Wirtschaft bemerkenswerte Widerstandskraft. Unternehmen investieren und expandieren, im Land selbst und im europäischen Markt. Jetzt gilt es, diese Dynamik zu nutzen und die wirtschaftliche Kooperation gezielt auszubauen. Unsere Konferenz bietet dafür den idealen Rahmen. Mit Blick auf die Perspektiven für deutsche Unternehmen fügt Melnikov hinzu: „Wer heute handelt, fördert Innovation, stärkt die Stabilität der Ukraine und ihre Integration in den europäischen Wirtschaftsraum – und erschließt neue Marktpotentiale. Die Einbindung der ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in europäische Lieferketten ist dabei nicht nur ein wirtschaftlicher Schritt, sondern auch eine Investition in die Sicherheit Europas.“

„Von diesem Wirtschaftstag muss ein starkes Signal der Einheit und Unterstützung für die Ukraine ausgehen – getragen von Politik und Wirtschaft gleichermaßen“, betont Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy und stellvertretender Vorsitzender des Ost-Ausschusses.“ Deshalb setzen deutsche Energieunternehmen hier in Berlin ein Zeichen. Sie starten eine Initiative, die die Fachkompetenz ukrainischer Energie-Experten stärkt. Mit praxisnahen Trainings, mit Wissenstransfer, mit moderner Technologie. Damit die Energieversorgung der Ukraine nachhaltig gesichert wird.“

Oliver Gierlichs, Präsident der AHK Ukraine und Geschäftsführer von Bayer in der Ukraine, sagt: „Für die Ukraine bleibt die Aufgabe weiterer Reformen bestehen. Die Rahmenbedingungen werden langfristig darüber entscheiden, ob sich ausländische Unternehmen engagieren. Die entschlossene Bekämpfung der Korruption im System ist von größter Bedeutung.“ Der Präsident der AHK ermutigt deutsche Unternehmen, in die Ukraine zu fahren. „Wer es mit dem Geschäft in der Ukraine ernst meint, sollte dorthin reisen. Es ist schwierig, Geschäfte von einem Schreibtisch in Deutschland aus zu initiieren. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amts hält natürlich viele Unternehmen davon ab, zu reisen. Ein differenzierterer Ansatz, der der Westukraine einen anderen Status einräumt, könnte möglicherweise Geschäftsreisen in das Land fördern.“

Die Konferenz findet zu einem besonders wichtigen Zeitpunkt statt: Seit November laufen unter Federführung der USA kontroverse Diskussionen über Vorschläge zur Beendigung des Krieges. Auf ihrem Gipfel am 18. Dezember in Brüssel will die EU ein Konzept für die weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine in den kommenden Jahren vorlegen.

Durch die hochrangige wirtschaftliche und politische Beteiligung wird die Konferenz zu einem wichtigen Stimmungstest: Mit welchen politischen Weichenstellungen hat die Wirtschaft zu rechnen? Wie entwickelt sich der Wiederaufbau und in welchen Branchen ist die Dynamik am größten?

Das aktuelle Programm des 8. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum finden Sie hier

Kontakt

Andreas Metz
Leiter Public Affairs
T. +49 30 206167-120
A.Metz@oa-ev.de

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