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Kasachstan als Rohstoffpartner

Im Gespräch mit dem Vize-Premierminister der Republik Kasachstan Roman Sklyar
26.08.2020
Online-Treffen mit dem kasachischen Vize-Premier Sklyar zur Rohstoffkooperation

Die inzwischen schon traditionelle Reihe von Online-Treffen des Ost-Ausschusses mit dem Vize-Premierminister der Republik Kasachstan Roman Sklyar wurde im August fortgesetzt. Das Interesse der Unternehmen ist dabei ungebrochen. An der Sitzung am 26. August, die sich dem Thema Rohstoffkooperation widmete, nahmen rund 90 Unternehmensvertreter teil.

Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms, der die Sitzung eröffnete, unterstrich die Aktualität des Rohstoffsektors, der im Zuge der Digitalisierung und der Energiewende neue Bedeutung erlange. Daher sei eine gute Partnerschaft zu ressourcenreichen Ländern wie Kasachstan besonders wichtig. Vize-Premierminister Sklyar erwiderte in seiner Begrüßungsrede, dass deutsche Investoren in Kasachstan stets willkommen seien und mit staatlicher Unterstützung rechnen könnten.

Deutsche Technologien gefragt

Serikaly Brekeshev, stellvertretender Minister für Ökologie, Geologie und natürliche Ressourcen, und Ruslan Baimishev, stellvertretender Minister für Industrie und Infrastrukturentwicklung, gaben einen detaillierten Überblick über die Rohstoffvorkommen in Kasachstan und zeigten Beteiligungschancen für deutsche Unternehmen bei der Erschließung dieser Rohstoffe auf. Dabei geht es über Gold, Kupfer und Molybden bis zu Uran. Dabei geht es nicht nur um die Exploration, sondern auch um die Beschaffung deutscher Technologien für den Bergbausektor.

Auch die Bundesregierung, vertreten durch Thomas Gäckle, dem Leiter der Unterabteilung Rohstoffpolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), signalisierte starkes Interesse an der engen Zusammenarbeit im Rohstoffsektor. Die Grundlage für die Kooperation beider Länder bildet das bereits seit 2012 bestehende Regierungsabkommen über die Partnerschaft im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich. Der Rohstoffmarkt sei jedoch sehr dynamisch, so Gäckle. Deswegen müsse auch die Politik flexibel sein und neue Instrumente entwickeln, die den aktuellen Herausforderungen des Rohstoffsektors entsprächen. So hat das BMWi zu diesem Zweck bereits in einigen Ländern Kompetenzzentren errichtet. Die kasachische Regierung zeigte großes Interesse an einem gemeinsamen Vorgehen in diesem Bereich.

Digitalisierung braucht Rohstoffe

Sven-Uwe Schulz, stellvertretender Leiter der Deutschen Rohstoffagentur in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, betonte ebenfalls die Wichtigkeit einer engeren Partnerschaft im Rohstoffsektor angesichts der großen Nachfrage nach Rohstoffen in Deutschland. Ähnlich sieht es auch Matthias Wachter, Leiter der Abteilung Sicherheit und Rohstoffe im Bundesverband der Deutschen Industrie. Die Rohstoffnachfrage habe sich jedoch in den letzten Jahren stark gewandelt. Durch die voranschreitende Digitalisierung sei vor allem die Nachfrage für bestimmte, in der High-Tech Industrie wichtige Rohstoffe stark gestiegen.

Projekte in den Regionen vorgestellt

Im zweiten Teil der Sitzung, der durch Hovsep Voskanyan, dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft in Zentralasien, moderiert wurde, stellten die Gouverneure der Regionen Qaraghandy und Pawlodar konkrete Projekte und Möglichkeiten für deutsche Unternehmen vor. In beiden Regionen sind bereits deutsche Unternehmen aktiv, so z.B. die Linde Gruppe sowie Goldbeck Solar. Beide Regionen bieten den Investoren in ihren Sonderwirtschaftszonen sehr attraktive Bedingungen, da ausländische Unternehmen hier neben vielen weiteren Vorteilen von der Steuerbefreiung profitieren können. Agris Preimanis, Leiter des kasachischen Büros der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), einer der größten Investoren in Kasachstan, betonte die positiven Erfahrungen der Bank im Land. Die EBRD stehe als Partner für deutsche Unternehmen gerne zur Verfügung.

Iryna Hennig
Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft e.V.

Ansprechpartner

Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien
Tel.: 030 206167-114
E.Kinsbruner@bdi.eu

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