
Im Rahmen des Wirtschaftsforums „Magnetic Latvia“ präsentierten sich Ende Februar lettische Start-Ups in der Handelskammer Hamburg. Das Forum wurde von Präsident Raimonds Vējonis eröffnet. Rund 200 Besucher informierten sich über die Innovationskraft des baltischen Staates. Der Ost-Ausschuss - Osteuropaverein (OAOEV) war Partner des Wirtschaftsforums.
Zu den lettischen Innovationen zählen die Drohnen der Firma aerones. Die Spezialanfertigungen werden zur Reinigung von Hochhäusern, zur Brandbekämpfung und auch zur Instandhaltung und Enteisung von Windkraftanlagen genutzt. Die Firma wirbt damit, dass die Arbeit nicht nur kostengünstiger, schneller und besser als von Menschenhand verrichtet werde, sondern dass durch den Einsatz von Drohnen das Verletzungsrisiko für Facharbeiter deutlich sinke.
Doch was passiert, wenn immer mehr Drohnen im Alltag zum Einsatz kommen? Die lettische Firma LMT Innovations hat dafür eine Lösung parat. Sie arbeitet an einem Verkehrsmanagement-System für Drohnen, damit sich die Flughelfer nicht in die Quere kommen. Das Unternehmen arbeitet ferner an einer Drohne, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz in Rettungseinsätzen schnellen Zugang zu relevanten Daten ermöglichen soll.
Die lettischen Innovationen beschränken sich keinesfalls auf den vielfältigen Einsatz von Drohnen. Sie reichen über die Biotechnologie, Smart Materials, Life Sciences, die sich im Rahmen eines Workshops präsentierten, bis hin zum 3D-Druck. Die Rahmenbedingungen für den Erfindergeist in Lettland sind insbesondere mit Blick auf die digitale Infrastruktur sehr gut. Lettland hat mit dem Aufbau des 5G-Netzes in seiner Hauptstadt Riga begonnen, und der Mobilfunkstandard 4G deckt 99 Prozent des Landes ab.
Ēriks Eglītis, Staatssekretär im lettischen Wirtschaftsministerium, präsentierte dem Publikum in seiner Keynote sein Land als „Data driven nation“. Lettland will Innovationen durch die digitale Konnektivität, den sektorübergreifenden Austausch von offenen und allen zugänglichen Daten, fördern. Lettland setzt damit andere Akzente als das Nachbarland Estland, das für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung bekannt wurde.
Dazu kommt ein weiterer wichtiger Aspekt: In Lettland wird nicht reguliert, sondern erstmal ausprobiert. Zudem ist die Bevölkerung technikaffin. Fast 70 Prozent der zwei Millionen Einwohner kommunizieren mit den öffentlichen Behörden über das Internet. Beides erleichtert die digitale Transformation.
Die Digitalisierung könnte dem deutsch-lettischen Warenverkehr weitere Impulse geben. Im Jahr 2018 legte der bilaterale Warenaustausch gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent zu. Die lettischen Exporte stiegen um 3,9 Prozent und konnten die leicht rückgängigen deutschen Ausfuhren ausgleichen. Insgesamt belief sich der deutsch-lettische Außenhandel auf 2,7 Milliarden Euro.
Adrian Stadnicki
Regionaldirektor Mittelosteuropa im OAOEV
Videos zu den Drohnen von aerones findet Sie hier
Weitere Informationen zu LMT Innovations gibt es hier
Katrin Morosow
Leiterin Büro Hamburg
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Gesundheitswirtschaft
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