Direkt zum Inhalt

„Made in Poland“ auf der Überholspur

Adrian Stadnicki, Regionaldirektor des Ost-Ausschusses, beschrieb in seinem Grußwort die Erfolge der deutsch-polnischen Wirtschaftspartnerschaft. Foto: A. Metz
11.09.2023
Im Berliner Kongresszentrum „Kosmos“ präsentierten sich erfolgreiche Marken aus Polen / Interesse am deutschen Markt wächst

Bei der Konferenz „Made in Poland“ präsentierten sich am 8. September im Berliner Kongresszentrum „Kosmos“ polnische Unternehmen, die bereits auf dem deutschen Markt erfolgreich sind oder dort in Kürze durchstarten möchten. Der Ost-Ausschuss war erstmals Partner der Veranstaltungsreihe.

Polnische Logistikunternehmen sorgen dafür, dass in der EU der Warenverkehr rollt. Polnische Monteure treiben hierzulande die Energiewende voran und installieren bezahlbare Heizungssysteme. Polnische Softwareingenieure entwickeln innovative IT-Lösungen und immer mehr polnische Marken wie Tymbark und Tyskie finden den Weg in deutsche Supermärkte. Dies sind nur einige Beispiele für die Erfolge der polnischen Wirtschaft, die seit dem EU-Beitritt 2004 beständige hohe Wachstumszahlen erreicht. Auch der staatliche polnische Energiekonzern Orlen wäre zu nennen. Er betreibt in Deutschland hunderte Tankstellen der Marke Star und gehört an seinem deutschen Sitz Schleswig-Holstein zu den drei wichtigsten Steuerzahlern, wie der polnische Botschafter in Berlin Dariusz Pawłoś in seiner Ansprache zur Eröffnung der Messe betonte.

Für den Ost-Ausschuss freute sich Regionaldirektor Adrian Stadnicki in seinem Grußwort über die zahlreichen deutsch-polnische Erfolgsgeschichten. „Viele in Deutschland wissen gar nicht, was alles bereits aus Polen kommt und wie erfolgreich „Made in Poland“ ist. Es ist wichtig, diese Erfolgsgeschichte mehr in die Öffentlichkeit zu bringen.“ Seit Beginn der 1990er Jahre habe sich der deutsch-polnische Handel dank des gemeinsamen EU-Binnenmarkts versechszehnfacht. 2022 war Polen bereits der fünftwichtigste deutsche Handelspartner mit einem bilateralen Handelsvolumen von fast 170 Milliarden Euro. „Wenn wir zusammenstehen, dann können wir also Großes erreichen“, betonte Stadnicki und wünschte sich im Hinblick auf den derzeitigen polnischen Wahlkampf, „dass die verbindenden Elemente auch politisch wieder mehr in den Vordergrund treten“.

Wie eng die Wirtschaft in beiden Ländern bereits kooperiert und harmoniert, zeigt das Beispiel von Viessmann und Solareis Poland. Das deutsche Unternehmen hat innovative Lösungen zur Beheizung und Kühlung großer Wohneinheiten und Fabriken entwickelt, die dank der zuverlässigen, polnischen Monteure von Solareis Poland zu konkurrenzfähigen Preisen umgesetzt und weiterentwickelt werden können. Nach einer Reihe von Großprojekten in Deutschland, soll nun der polnische Markt und darüber hinaus ganz Mittel- und Osteuropa erobert werden.

Weitere Erfolgsgeschichten wurden im Rahmen von sieben Paneldiskussionen vertieft. Immer wieder wurde dabei betont, dass die Zeit, in der polnische Unternehmen nur die Rücklichter ihrer westlichen Konkurrenten sahen, endgültig vorbei ist. Der Logistik-Sektor ist hier ein treffendes Beispiel: Polnische Fuhrunternehmer haben inzwischen einen beträchtlichen Teil des EU-Marktes erobert. Sie sind heute bereits für 94 Prozent der Warentransporte zwischen Deutschland und Polen zuständig und expandieren weiter nach Westen. In der Branche arbeiten in Polen allein eine Million Beschäftigte in 125.000 registrierten Fuhrunternehmen. „Wir sind nicht aufzuhalten“, verkündete die Vertreterin eines polnischen Logistikunternehmens selbstbewusst.

Weitere Podien beschäftigten sich mit der polnischen Pharma- und Medizintechnikbranche, dem Energiesektor, polnischen Innovationen im IT-Sektor, bei Robotik und Künstlicher Intelligenz. Während sich die international aufgestellten polnischen Unternehmerinnen und Unternehmer intensiv über ihre Markterfolge austauschten, mangelte es etwas an der Integration deutscher Mitwirkenden auf den Podien. Auch im Publikum waren polnische Besucherinnen und Besucher klar in der Mehrheit. Hier hat das Konferenz-Konzept noch Entwicklungspotenzial.

Aber nach der Konferenz ist vor der Konferenz: Botschafter Pawłoś zeichnete nicht nur einige erfolgreiche polnische Unternehmen mit Preisen aus, er lud auch die Veranstalter von der Polnischen Agentur für Unternehmen (PAP) für die nächste Konferenz-Ausgabe in seine Botschaft ein, deren Neubau Anfang 2024 Unter den Linden eröffnet wird. Auch dies wird dazu beitragen, dass „Made in Polen“ in Deutschland auf der Überholspur bleibt.

Andreas Metz,
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Kontakt

Adrian Stadnicki
Regionaldirektor Mittelosteuropa
T. +49 30 206167-138
A.Stadnicki@oa-ev.de

Diese Seite teilen: