Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eröffnet am morgigen Dienstag (24. September) in Berlin ein gemeinsames Wirtschaftsforum mit den sechs Ländern des Westlichen Balkans (WB-6) Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Das Forum findet anlässlich des Wirtschaftsministertreffens im Rahmen des Berlin-Prozesses statt und wird mit Unterstützung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) organisiert. Für den Ost-Ausschuss wird Thomas Narbeshuber (BASF), Sprecher des Länderarbeitskreises Südosteuropa, die sechs Handels- und Wirtschaftsministerinnen und -minister der WB-6 sowie rund 250 Teilnehmende aus Politik, Verbänden und Wirtschaft begrüßen. Schwerpunktthemen des Wirtschaftsforums, an dem Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen aus Deutschland und den sechs Partnerländern teilnehmen, sind der Ausbau der regionalen Zusammenarbeit und die Chancen der grünen Transformation in der Region.
„Regionale Kooperation und Integration sind die entscheidenden Voraussetzungen für die wirtschaftliche Prosperität der Länder des Westlichen Balkans“, sagt Thomas Narbeshuber. „Die Zusammenarbeit in der Region ist auch der Schlüssel für den angestrebten EU-Beitritt.“ Die Länder des Westlichen Balkans könnten ihr wirtschaftliches Potenzial nur dann ausschöpfen, wenn sie noch enger zusammenarbeiten, grenzüberschreitende Barrieren weiter abbauen, gemeinsame Infrastrukturprojekte umsetzen und EU-Standards einführen. Damit werde die Region auch für deutsche und andere ausländische Investoren noch attraktiver: „Rechtsstaatlichkeit ist eine Grundvoraussetzung für gedeihliche wirtschaftliche Aktivitäten in- und ausländischer Unternehmen in der Region“, so Narbeshuber. „Dazu gehören verlässliche Rahmenbedingungen, Rechtssicherheit und transparente Verwaltungsverfahren.“
Eine der großen Herausforderungen in den sechs Ländern des Westlichen Balkans ist die Sicherung von Fachkräften. „Um die Abwanderung von Fachkräften zu verringern, müssen wir dringend gute und praxisorientierte Bildungssysteme, aber auch positive Lebens- und Umweltbedingungen schaffen“, sagt Thomas Narbeshuber. Seit mehr als 20 Jahren leistet der Ost-Ausschuss mit dem Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region. Das Programm, das 2003 in Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen wurde, hat bereits über 1.000 junge Fachkräfte in mehr als 260 deutschen Unternehmen ausgebildet. Nach der Rückkehr in ihre Heimatländer sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten in einem regionalen Alumni-Netzwerk organisiert, das nicht nur den fachlichen Austausch und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärkt, sondern auch als regionales Business-Netzwerk Chancen für die lokale Wirtschaft bietet. Durch diese Initiative wird dem Brain Drain aktiv entgegengewirkt, indem qualifizierte Fachkräfte in der Region gehalten werden und so langfristig zum wirtschaftlichen Wachstum und zur Stabilität der Region beitragen.
Für die deutsche Wirtschaft gewinnen die Länder des Westlichen Balkans im Zuge der Diversifizierung als Absatz- und vor allem als Beschaffungsmarkt weiter an Bedeutung. Bis heute haben deutsche Unternehmen dort mehr als 130.000 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Der deutsche Handel mit den sechs Ländern hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht und erreichte in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 10,7 Milliarden Euro - ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das morgige Wirtschaftsforum wird mit Unterstützung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, der Deutschen Industrie- und Handelskammer, dem Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern in der Region (AHK) und dem Western Balkan 6 Chambers Investment Forum (WB6 CIF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) organisiert. Es dient auch der Vorbereitung des 10. Westbalkan-Gipfels der Staats- und Regierungschefs am 14. Oktober in Berlin. Der so genannte Berlin Prozess wurde 2014 in Berlin ins Leben gerufen, um die EU-Annäherung der Region zu unterstützen. Deutschland hat anlässlich des zehnjährigen Jubiläums in diesem Jahr wieder den Vorsitz inne.
Zahlen zum deutschen Außenhandel mit den Ländern des Westlichen Balkans finden Sie nachstehend als Download.
Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
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