Direkt zum Inhalt

Rekord-Delegation zu Wirtschaftsgesprächen in Usbekistan und Kasachstan

Der Sprecher des Länderkreises Zentralasien im Ost-Ausschuss Grundke (re.) mit Usbekistans Premierminister Aripov. Foto: C. Himmighoffen
14.05.2018
Rund 70 Vertreter der deutschen Wirtschaft bei Business Forum in Taschkent / Große Chancen für deutsche Unternehmen durch Reformkurs in Usbekistan

Am heutigen Montag reist eine große Ost-Ausschuss-Delegation zu hochrangigen Gesprächen nach Usbekistan und Kasachstan. Geleitet wird die Delegation durch den Sprecher des Länderkreises Zentralasien im Ost-Ausschuss Manfred Grundke (Knauf Gips KG) und Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms. Mit rund 70 Teilnehmern verschiedener Branchen erreicht die Delegation eine rekordverdächtige Größenordnung. Eine Ursache dafür sind die starken Reformanstrengungen Usbekistans.

Usbekistan hat unter dem neuen Staatspräsidenten Shavkat Mirziyoyev mit einer ehrgeizigen Reformagenda für internationales Aufsehen gesorgt und meldet sich nach einer längeren Phase mit isolationistischen Tendenzen als internationaler Investitionsstandort zurück. Die Weltbank führt Usbekistan mittlerweile in den Top 10 der aktivsten Reformstaaten weltweit. Auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat nach einer mehrjährigen Pause das Engagement in dem Land wieder aufgenommen und ein lokales Büro eröffnet. „Usbekistan reformiert sich derzeit mit hohem Tempo, was von den deutschen Unternehmen einhellig positiv gesehen wird. Hier öffnet sich gerade ein chancenreicher Markt mit über 30 Millionen Einwohnern“, so Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms.

In der usbekischen Hauptstadt Taschkent wird die Delegation am 15. Mai unter anderem an einem Business Forum teilnehmen. Im Rahmen des Forums ist die Teilnahme von Premierminister Abdulla Aripov sowie weiterer usbekischer Regierungs- und Wirtschaftsvertreter vorgesehen. Außerdem findet die 4. Sitzung des Deutsch-Usbekischen Wirtschaftsrats sowie eine Besichtigung der Sonderindustriezone „Algorithm“ statt.

Ein Teil der Delegation wird dann am 16. Mai an der Eröffnung eines neuen Knauf-Gips-Werkes in Buchara teilnehmen. Der übrige Teil der Delegation reist am 16. Mai weiter in die kasachische Hauptstadt Astana. Dort findet unter anderem eine Konferenz des Berliner Eurasischen Klubs (BEK) statt, die der Ost-Ausschuss gemeinsam mit der Botschaft Kasachstans in Berlin organisiert. „Kasachstan steht als wichtigster Markt in Zentralasien traditionell im Fokus deutscher Unternehmen“, sagte Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms. Vor allem die Themen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Logistik und Digitalisierung versprächen hier gute Kooperationsmöglichkeiten. „In Kasachstan haben diese Branchen eine hohe Priorität in der staatlichen Entwicklungsstrategie“, so Harms. „Die eindrucksvolle Weltausstellung EXPO-2017 in Astana hat hier für zusätzliche Impulse gesorgt“.

Geschäftsklima deutlich verbessert

2017 hatte sich der Handel zwischen Deutschland und der Region spürbar intensiviert: Das bilaterale Handelsvolumen mit Kasachstan kletterte um 23 Prozent auf rund fünf Milliarden Euro, der Handel mit Usbekistan wuchs um 32,5 Prozent auf 600 Millionen Euro. Im Frühjahr 2018 hatte der Ost-Ausschuss zusammen mit der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien (AHK Zentralasien) eine Geschäftsklimaumfrage unter den in Usbekistan und Kasachstan aktiven Unternehmen durchgeführt. 54 Prozent der Befragten rechnen damit, dass sich die kasachische Wirtschaft positiv entwickelt. Für Usbekistan sind es sogar 84 Prozent. Die jüngsten Reformen in Usbekistan und Kasachstan haben demnach die Geschäftschancen für deutsche Unternehmen deutlich verbessert, gleichzeitig wird aber auch ein wachsender Konkurrenzdruck durch chinesische Anbieter in der Region beobachtet. Lediglich neun Prozent der befragten Unternehmen in Kasachstan und 16 Prozent in Usbekistan spüren keinen Wettbewerbsdruck aus China. „Chinesische Staatsunternehmen agieren zunehmend selbstbewusst auf den zentralasiatischen Märkten, angetrieben durch die Seidenstraßen-Initiative der chinesischen Regierung“, sagte der Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms. „Weder die europäische Politik, noch die Unternehmen haben hierauf bislang eine adäquate Antwort gefunden. Deutschland und Europa dürfen sich nicht abhängen lassen.“

Weitere, komprimierte Informationen über Usbekistan und Kasachstan und das dortige Engagement der deutschen Wirtschaft können Sie den Länder-Updates (links als Download) sowie der vollständigen Auswertung der Geschäftsklimaumfrage vom April 2018 entnehmen.

Ansprechpartner

Kontakt Presse

Andreas Metz
Leiter Presse und Kommunikation
Tel.: 030 206167-120
A.Metz@bdi.eu

Diese Seite teilen: