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From Silk Way to the Silicon Valley

Aktuelle Trends und Entwicklungen speziell in der usbekischen IT-Industrie waren das Thema der Online-Sitzung „From Silk Way to the Silicon Valley. Chances and Opportunities in the IT Sector of Uzbekistan”; Foto: OA
29.10.2020
„Jahr der Wissenschaft, der Aufklärung und der Entwicklung der digitalen Wirtschaft“ ausgerufen

Die Digitalisierung schreitet auch infolge der Corona-Krise mit erhöhtem Tempo voran. Noch ist Zentralasien dabei eine der am wenigsten digital vernetzten Regionen der Welt. Aber vor allem Kasachstan und Usbekistan haben in diesem Bereich hohe Ambitionen und langfristige digitale Entwicklungsprogramme vorgestellt. Die aktuellen Trends und Entwicklungen speziell in der usbekischen IT-Industrie waren das Thema der Online-Sitzung „From Silk Way to the Silicon Valley. Chances and Opportunities in the IT Sector of Uzbekistan”, die am 29. Oktober vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Usbekistan organisiert wurde.

In Usbekistan hatte Präsident Shavkat Mirziyoyev in seiner jüngsten Rede zur Lage der Nation angekündigt, dass ein beschleunigter Übergang zu einer digitalen Wirtschaft die Priorität des Landes für die nächsten fünf Jahre sei. Das Jahr 2020 wurde entsprechend in Usbekistan zum „Jahr der Wissenschaft, der Aufklärung und der Entwicklung der digitalen Wirtschaft“ ausgerufen. Dies lässt große Investitionen in die Digitalisierung erwarten.

Während der Online-Sitzung konnten sich über 40 Teilnehmer über bestehende und zukünftige Kooperationen im IT-Sektor austauschen. Das Augenmerk lag dabei auf den Themen Technologiezusammenarbeit, Ausbildung und Outsourcing. Auch das usbekische „One-Million-Coders Programm“ wurde erörtert. Das Programm zielt auf die IT-Ausbildung jünger Menschen in Usbekistan und sieht unter anderem zahlreiche Programme vor, die bereits in den Schulen ansetzen und auch in weiterführenden Bildungseinrichtungen fortgeführt werden.

Die Sitzung wurde von Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses, Nabijon Kasimov, Botschafter der Republik Usbekistan, Azimjon Nazarov, stellvertretenden Minister für innovative Entwicklung und Carsten Heinz, Berater für innovative Entwicklung der Republik Usbekistan, eröffnet. Harms betonte in seiner Einleitung, dass die Digitalisierung und der IT-Sektor in Usbekistan in vielen Bereichen weiter als in Deutschland seien. Während deutsche Unternehmen zwar bei der industriellen Digitalisierung vorne lägen, gebe es im Konsumentenbereich noch erheblichen Nachholbedarf. Vor allem die fehlenden Fachkräfte seien ein „Bottleneck“.

Starker Kooperationswunsch

Über die Ausbildungsprogramme in Usbekistan informierte Savir Babakhodzhaev, Rektor der Tashkent University of Information Technologies. Sein Haus hat bereits Kooperationserfahrungen mit deutschen Universitäten, zum Beispiel mit den Technischen Universitäten in Berlin und Dresden. Diese Zusammenarbeit könne aber weiter ausgebaut werden. Zurzeit sei Usbekistan bei Bildungskooperationen noch mehr auf Asien als auf Europa hin orientiert.

Shuxrat Hasanbaev, Mitbegründer der nationalen IT-Akademie und Bokhodir Ayupov, Leiter für Internationale Kooperationen beim IT-Park Usbekistan, informierten ihrerseits über Kooperationsprojekte. Insbesondere der IT-Park-Vertreter warb unermüdlich für mehr Zusammenarbeit und ermöglichte es zudem einigen im Park ansässigen Startup-Gründern, ihre Unternehmen kurz vorzustellten. Im IT-Park sind insgesamt 416 Firmen registriert, die bereits international agieren und an einer Zusammenarbeit mit deutschen Firmen sehr interessiert sind. Der IT Park, der durch die usbekische Regierung stark unterstützt wird, trägt die Verantwortung für die Qualität der Arbeit seiner Mitgliedsunternehmen.

Von deutscher Seite nahmen an der Sitzung Vertreter der Volkswagen AG, der SAP SE und der Cloud&Heat Technologies GmbH teil. Während SAP bereits mit vielen Startups und Universitäten kooperiert, zeigte sich Volkswagen an einem Ausbau der Beziehungen, vor allem auch mit den universitären Einrichtungen, sehr interessiert. Volkswagen investiert derzeit im Land und wird sicherlich auch an der Herausforderung nicht vorbeikommen, genügend Fachpersonal zu rekrutieren.

Usbekistan konnte sich durch die Konferenz als moderner und attraktiver Standort im IT-Sektor präsentieren und ist dadurch sicherlich noch etwas stärker in den Fokus deutscher Unternehmen gerückt.

Eduard Kinsbruner,
Regionaldirektor für Zentralasien im Ost-Ausschuss

Ansprechpartner

Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien
Tel.: 030 206167-114
E.Kinsbruner@oa-ev.de

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