Vier Jahre ist der letzte Besuch des usbekischen Staatspräsidenten Shavkat Mirziyoyev in Deutschland her. Seitdem ist in den deutsch-usbekischen Wirtschaftsbeziehungen viel passiert. Der bilaterale Handelsumsatz hat sich mehr als verdoppelt, die Investitionen der deutschen Unternehmen sind merklich angezogen. Grund dafür ist nicht zuletzt der wirtschaftliche Reformkurs der usbekischen Regierung, der die Rahmenbedingungen für ausländische Investoren im internationalen Vergleich deutlich verbesserte. Dazu kommen die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Deutsche Unternehmen ziehen sich zunehmend aus Russland zurück und Usbekistan wird als ein möglicher alternativer Standort gesehen.
Im Rahmen seines Deutschlandbesuchs am 2. und 3. Mai 2023 warb Mirziyoyev vor diesem Hintergrund für sein Land als verlässlichen Partner und attraktiven Investitionsstandort. Bereits kurz vor seiner Landung in Berlin fand ein gemeinsames Businessforum statt, im Rahmen dessen Verträge und Absichtserklärungen in Höhe von 8,6 Milliarden Euro unterzeichnet wurden. Die meisten Abkommen zielen auf die grüne Transformation und die Erhöhung der Wertschöpfungstiefe in Usbekistan.
So schlossen die Thermal Power Plants JSC und Siemens Energy während des deutsch-usbekischen Wirtschaftsforums einen Vertrag über 72 Millionen Euro für die Installation einer energieeffizienten Gasturbine in zwei Objekten ab.
Dafür warb der Staatspräsident beim Runden Tisch mit deutschen Unternehmensvertreterinnen und -vertreter in Berlin. Seine Botschaft an die deutsche Wirtschaft: Die Rahmenbedingungen werden weiter verbessert, Herausforderungen sollen offen angesprochen werden, nur so könne Usbekistan besser im Wettbewerb werden. Die stellvertretende Vorsitzende des Ost-Ausschusses Cathrina Claas-Mühlhäuser begrüßte den Reformkurs des Landes und bekräftigte das Interesse der deutschen Unternehmen an der weiteren Zusammenarbeit. Deutsche Unternehmen wollen beim Ausbau des Kupferclusters in Usbekistan helfen, den Landwirtschaftssektor modernisieren und neueste Technologien im Bausektor einsetzen.
Bereits im Vorfeld hatte der usbekische Präsident mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die Vertiefung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern gesprochen. Zentralasien und insbesondere Usbekistan spielen eine besondere Rolle aufgrund ihrer geographischen Lage, aber auch ihres Rohstoffreichtums.
Am Abend fand dann die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Archäologische Schätze aus Usbekistan - Von Alexander dem Großen bis zum Reich der Kuschan“ im Neuen Museum in Berlin statt. Die Ausstellung unterstrich noch einmal die kulturhistorische Bedeutung Usbekistans.
Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien
Eduard Kinsbruner
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