Am 28. November fand in Berlin der Tag der kirgisischen Wirtschaft statt, an dem eine hochrangige Delegation unter der Leitung des Vorsitzenden des Ministerkabinetts der Kirgisischen Republik Adylbek Kasymaliev teilnahm. Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam von der kirgisischen Botschaft, dem Ost-Ausschuss und der DIHK organisiert.
In seiner Eröffnungsrede hob Premierminister Adylbek Kasymaliev die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Kirgisistan und Deutschland in den vergangenen drei Jahren hervor und verwies auf das beeindruckende kirgisische Wirtschaftswachstum von 11,7 Prozent im ersten Halbjahr 2025. Kirgisistan sei „offen für deutsche Firmen und perspektivische Projekte“. Nachhaltige Entwicklung sei aber nicht möglich ohne die Vorbereitung qualifizierter Fachkräfte. Kasymaliev unterstrich daher die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems nach deutschem Vorbild. Er rief dazu auf, die deutsch-kirgisischen Wirtschaftsbeziehungen mit konkreten Projekten zu unterlegen – nach dem Motto: „Von der Idee zur Tat, vom Memorandum zur Investition“.
„Zentralasien steht im Fokus der deutschen Politik und Wirtschaft“, betonte Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses. Kirgisistan spiele dabei als dynamisch wachsende Volkswirtschaft eine Rolle. Das Land habe sich als touristisches Ziel und bedeutender Rohstofflieferant etabliert. Auch der boomende Bausektor und die wachsende Infrastruktur machten Kirgisistan für Investoren attraktiv.
Angesichts der jungen und dynamischen Bevölkerung Kirgisistans eröffneten sich vielfältige Potenziale für eine intensivere Zusammenarbeit im Bereich der Fachkräftebildung. Das reformierte deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz schafft dabei zusätzliche Vorteile für beide Länder: „Deutschland und Kirgisistan können viel voneinander lernen und profitieren“, sagte Harms. Besonders das duale Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild könnte eine Schlüsselrolle bei der Modernisierung des kirgisischen Bildungssektors spielen.
Auch im Gesundheitssektor bestehen enge Anknüpfungspunkte. Deutschland ist bereits der zweitwichtigste Lieferant von Pharmaprodukten nach Kirgisistan. Wie Aizada Arzymatova von MedFarm Consulting hervorhob, biete ein Markteintritt in Kirgisistan zugleich Zugang zur Eurasischen Wirtschaftsunion.
Zudem gewinnt die IT-Branche des Landes spürbar an Dynamik: Der Export von kirgischen IT-Dienstleistungen stieg zuletzt auf 1,2 Millionen US-Dollar. Deutsche Unternehmen wie die Staff-eye GmbH sind bereits vor Ort aktiv und nutzen die Standortvorteile Kirgisistans – insbesondere in Zukunftsbereichen wie Künstliche Intelligenz und autonome Mobilität. In der von Regionaldirektor Vladimir Nikitenko vom Ost-Ausschuss moderierten Podiumsdiskussion wurde sogar präsentiert, dass die ersten autonomen Fahrzeuge mit deutscher Steuerung bereits 2026 auf den Straßen Bischkeks fahren könnten.
Alinur Orynbekuly
Abteilung Presse und Public Affairs
Vladimir Nikitenko
Regionaldirektor Zentralasien
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