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Die dritte gemeinsame Konferenz von Ost-Ausschuss und der Hamburger Kühne Logistics University (KLU) widmete sich am 28. November dem Thema „Industrie und Logistik als Wegbereiter der grünen Transformation in Mittel- und Osteuropa“. Eröffnet wurde die Veranstaltung in der KLU in der Hamburger Hafen City von Gastgeber Immo Schmidt-Jortzig, Executive Director of Administration der KLU, und vom Ost-Ausschuss-Präsidiumsmitglied Prof. Peer Witten. Herausforderungen und Schritte zur Umsetzung der grünen Transformation in Mittel- und Osteuropa standen im Zentrum der Vorträge und Diskussionen.
Prof. Witten machte deutlich, wie wichtig die östlichen EU-Länder inzwischen für die deutsche Wirtschaft sind: Die deutschen Exporte in die elf mittel- und südosteuropäischen EU-Mitgliedstaaten sind in den ersten neun Monaten 2024 gegen den Trend leicht gestiegen. Mit gut 187 Milliarden Euro lagen die deutschen Lieferungen in die osteuropäischen EU-Partnerländer um knapp ein Prozent über dem Vorjahreswert und damit deutlich über den Exporten in die USA oder nach China. Dies unterstreicht eindrucksvoll die Bedeutung des europäischen Binnenmarktes für deutsche Unternehmen - eine nicht zu unterschätzende Nachricht angesichts der aktuellen Unsicherheiten in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen.
Mit einem einleitenden fundierten und pointierten Vortrag unterstrich Prof. Alan McKinnon von der KLU die Notwendigkeit der Net-Zero-Strategie für Europa und zeigte die multiple Rolle der Logistik dabei auf. Im anschließenden Panel zum Thema „Best practices auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft“ diskutierten Unternehmensvertreter die Herausforderungen aus der spezifischen Sicht ihrer Unternehmen. Mit Torsten Weber (Remondis International), Frank Müller (STILL GmbH) und Frank Paasche (EEW Energy from Waste GmbH) entspann sich unter der Moderation von Jens Böhlmann, Leiter der Unternehmensplattform Grüne Transformation im Ost-Ausschuss, eine lebhafte und faktenreiche Diskussion.
Um eine wirkliche Kreislaufwirtschaft etablieren zu können müssen sowohl regulatorisch als auch technologisch noch große Schritte unternommen werden. Nicht alles, was technologisch möglich ist, erscheint auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, denn die Investitionen in moderne Recyclinganlagen liegen im dreistelligen Millionenbereich, und Firmen werden nur dann investieren, wenn sich der Prozess mittel- und langfristig als wirtschaftlich tragfähig erweist. Hier können die politischen Entscheidungsträger sowohl auf kommunaler, Landes- und Bundesebene durch klare Regelungen und transparente Preisgestaltung viel zur Umsetzung beitragen. Denn echte Kreislaufwirtschaft, in der alle wiederverwertbaren Rohstoffe auch recycelt werden, wird teurer und energetisch aufwendiger sein als der Kauf neuer Rohstoffe. Unter dem Aspekt der Ressourcenschonung und der Resilienz sind solche Ausgaben jedoch Investitionen in die Zukunft.
Das zweite Panel, das von Sebastian Reimann, dem Chefredakteur der Deutschen Verkehrszeitung moderiert wurde, widmete sich Innovationen für die grüne Transformation. in den Lieferketten. Auch hier zeigte sich in den Beiträgen von Alexandra Ogneva (Rhenus Group), Wolfram Senger-Weiss (Gebrüder Weiss Gesellschaft m.b.H.), Johannes Tenschert (Metrans Group) und Felix Danger (SNE Select New Energies) sowie in der anschließenden Diskussion, welche wichtigen Entwicklungen sich auch in der Logistik ihren Weg bahnen.
„Ausbaufähig“ bleiben aber immer noch die Nachfrage nach und die Bereitschaft für „grüne Transporte“. Derzeit sind deren Kosten noch nicht konkurrenzfähig und sie würden häufig nur „für Fototermine“ gebucht. Bahntransporte versprechen hier größere Vorteile gegenüber dem Fernverkehr mit E-Lkw. Kritisch wurde allerdings die Leistungsfähigkeit des Bahnnetzes in Osteuropa hinterfragt, dessen Anteil an den Transporten in den letzten Jahren gesunken ist. Insgesamt bot die Konferenz eine spannende Momentaufnahme der Situation der “grünen Logistik” und der nächsten Entwicklungsschritte.
Dr. Martin Hoffmann
Direktor Strategie und Research
Dr. Martin Hoffmann
Direktor Strategie und Research
Logistik und Verkehrsinfrastruktur
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