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Wettbewerb in stürmischen Zeiten

OA-Vorstand Dahmen (re.) und Geschäftsführer Harms (2.v.li.) auf der Konferenz im Bayrischen Landtag. Foto: E. Radaikina
20.10.2022
Eine Konferenz im Bayerischen Landtag diskutierte über die aktuellen Herausforderungen für Unternehmen und die Rolle Osteuropas dabei

Ökonomisch sind die Länder Osteuropas als Handelspartner schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert eine absolute Erfolgsgeschichte für die deutsche Wirtschaft. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurden manche Brücken abgebrochen. Das Ost West Wirtschaftsforum Bayern (OWWF) und der Ost-Ausschuss widmeten sich deshalb im Bayerischen Landtag der Region unter dem Motto: „Neue Brücken bauen in schwierigen Zeiten“. Im Mittelpunkt standen die Themen Lieferketten, Logistik, Rohstoffe, neue Partner, Energiekrise und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in stürmischen Zeiten. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der EOS Holding GmbH.

„Local for local“

Wie man diese Krise erfolgreich meistern kann, stand im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion über Unternehmensstrategien im geopolitischen Wandel. Helena Melnikov, die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) plädierte dafür, die Herausforderungen tatkräftig anzunehmen. Für den Einkauf heißt das vor allem, die Lieferanten zu diversifizieren, die Wertschöpfungsketten näher an Kerneuropa zu verlagern und proaktives Krisenmanagement zu betreiben. „Local for local“ ist nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden Burkhard Dahmen das Motto des Anlagenbauers SMS Holding GmbH, der weltweit tätig ist und versucht, möglichst viel in der Region zu sourcen, in der eine Anlage entsteht. 

Mittelständlern wie der Stego Elektrotechnik GmbH fällt das schwerer, wie CEO Michail Wolkow aufzeigte, denn Preiserhöhungen in nahezu allen Segmenten lassen sich nicht direkt an die Kunden weitergeben und der Druck der Großkunden wächst. Anders ist die Situation bei der EOS Holding GmbH, einem Finanzdienstleister, der versucht den Unternehmen über smarte Lösungen durch Liquiditätsengpässe zu helfen. Für die Siemens AG bedeutet die Krise, Geschäftspartner dafür zu sensibilisieren, dass Qualität, Nachhaltigkeit, Service und Resilienz einen eigenen Wert darstellen und nicht zwingend der günstigste Preis die beste Wahl ist. Nach Aussagen des Director for Corporate Standardization der Siemens AG Markus Reigl sind gerade in der jetzigen Situation solche „Assets“ ein Vorteil gegenüber dem Wettbewerb. Das familiengeführte Hightech-Unternehmen Rohde & Schwarz, vertreten durch Vice President Dirk Dörrschuck wiederum setzt auf Know-how und technologische Marktführerschaft.

Widerstandsfähiger gegen Disruptionen

Trotz aller Anpassungsoptionen und vorsichtigem Optimismus war der Tenor auch, dass die multiplen Herausforderungen zu einer Veränderung der Weltwirtschaftsordnung führen und die Europäische Union es schwer haben werde, ihre jetzige Position zu halten. Um die deutsche und die europäische Wirtschaft erfolgreich in die Zukunft zu führen und widerstandsfähiger gegen Disruptionen zu machen, sind die Fokussierung auf Kreislaufwirtschaft, die konsequente Umsetzung der grünen Transformation, Digitalisierung und Bürokratieabbau unbedingt erforderlich. Die Länder Osteuropas und Zentralasiens müssen dabei eine besondere Rolle spielen. Das Potential für eine erfolgreiche Kooperation haben sie.

Jens Böhlmann
Direktor Kontaktstellen Green Deal und Mittelstand

Ansprechpartner

Jens Böhlmann
Direktor Kontaktstellen Green Deal & Mittelstand
T. +49 30 206167-127
J.Boehlmann@oa-ev.de

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