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Multilaterale Projekte im Fokus

6. Sitzung des Arbeitskreises Fachkräftesicherung
17.02.2022
6. Sitzung des Arbeitskreises Fachkräftesicherung/ Strategische Verankerung des Themas Fachkräfteförderung und digitale Shoring-Modelle

Am 17. Februar kamen die Mitglieder des Arbeitskreises Fachkräftesicherung sowie Partnerverbände und Gäste zum sechsten Mal virtuell zusammen. Die zentralen Themen waren Osteuropa als HR- und IT-Services-Hub, Nearshoring sowie Fachkräfteförderung durch Innovationen in der Bildung. Zwei Unternehmensvorträge zu Best Practices in der Region bereicherten den Werkzeugkasten des Arbeitskreises und wurden als mögliche Blaupausen für die Fachkräfteförderung in anderen Branchen eingeschätzt.

In seinem Eröffnungsstatement gab Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms einen Überblick über die wirtschaftspolitische Großwetterlage und die aktuellen Zahlen zum Osteuropa-Handel 2021. Das Thema Fachkräftesicherung spiele eine wichtige Rolle im Rahmen der Diskussionen über die strategischen Standortbedingungen in Osteuropa, wie z.B. im Rahmen der Reihe Pushing Eastern Europe Forward. Arbeitskreissprecher Enrico Rühle (Festo Didactic SE) gab einen Ausblick auf der Zielsetzung des Arbeitskreises im Jahr 2022, gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen Projekte zu entwickeln.

„Marktgröße lässt sich multilateral erreichen“

Zum ersten Impulsvortrag bekam Prof. Jörg Elsenbach, Global Head of Corporate Governance der DRÄXLMAIER Group, den virtuellen Redestab. Elsenbach berichtete über den „strategischen Osteuropa-Fußabdruck“ des Unternehmens sowie die vielfältigen Ansätze im Bereich Fachkräfteförderung. Zentral dabei sind Glokalisierung und die Abkehr vom Expatriate-Einsatz sowie die Konzentration von Kompetenzen und Projektverantwortung in den Werken vor Ort. Dies habe sich insbesondere in der Pandemie als vorteilhaft erwiesen.

Mit über 20.000 Mitarbeitern in Forschung und Entwicklung; IT, Logistik und Produktion hat das Unternehmen sowohl mit Ausbildungszentren als auch durch akademische Kooperation massiv in die Fachkräfteförderung in Mittel- und Südosteuropa investiert. Die Modernisierung der technischen Ausstattung und die Überarbeitung der Curricula der relevanten Studiengänge geht dabei Hand in Hand mit der Beteiligung deutscher Professoren und Experten. Ein Leuchtturmprojekt war die Etablierung des Studienprogramms „Engineering & Management in Automotive“ an der Staatlichen Alecu-Russo-Universität Bălți in der Republik Moldau 2016. Professor Elsenbach unterstrich die außerordentliche Bedeutung der Kooperation mit lokalen Unternehmen: „Marktgröße lässt sich multilateral erreichen.“

Digitale Shoring-Modelle für erfolgreiche internationale Projekte

Der Begriff „Nearshoring“ ist für Jörg Schwienke kein inflationäres Modewort. Seit über fünf Jahren setzt sein Technologieunternehmen ETECTURE internationale Projekte durch transparente Shoring-Modelle um. Sie machen die Skalierung und Qualitätssicherung unter anderem für Kunden im Bereich Automotive möglich. Osteuropa spielt in den Projekten des IT-Managers eine zentrale Rolle: 1.600 Mitarbeiter des Unternehmens, das Teil der Sigma Technology Group, ist, haben ihren Sitz in der Ukraine. Eine Unternehmenskultur, die sowohl auf vernetztem Arbeiten als auch auf Empathie und Offenheit beruht, trage maßgeblich zum Projekterfolg bei. „Digital verbindet“, so der Schlusssatz. 

In der spannenden nachfolgenden Diskussion kamen die geplanten Arbeitskreisveranstaltungen und die Zusammenarbeit mit Partnern, unter anderem im Rahmen von Messeaktivitäten, auf die Agenda, die eine breite Plattform für die Unternehmen in den 29 Partnerländern in Osteuropa ermöglichen können. Nachhaltigkeit und Environment, Social and Corporate Governance (ESG) standen dabei im Mittelpunkt. Der Arbeitskreis wird dazu in Kürze konkrete Angebote machen.

Ansprechpartner

Petya Hristova
Leiterin Kontaktstelle Hamburg
Fachkräftesicherung
Gesundheitswirtschaft
T. +49 30 206167-155
P.Hristova@oa-ev.de

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