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Ost-Ausschuss trifft armenischen Außenminister

v.l.n.r: Berater von Mirzoyan, Dr. Caroline King (SAP), Artahses Margaryan (Chairman, DWV Armenien), Ararat Mirzoyan, Dr. Christine Sasse (Honorarkonsulin Armenien in Bayern), Dr. Eberhard Sasse (Aufsichtsrat, Dr. Sasse Gruppe), Botschafter Viktor Yengibaryan, Axel Deiniger, CEO Secunet GmbH, Johan Hesse, GF Secunet International, Marc-Julian Siewert, CEO Veridos GmbH | Foto: Fabian Bahr, Giesecke+Devrient GmbH
18.02.2022
Arbeitskreis Südkaukasus bei der Münchener Sicherheitskonferenz / Gremium bestimmt Marc-Julian Siewert zum neuen Sprecher

Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz trafen Vertreter des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft mit dem armenischen Außenminister Ararat Mirzoyan zu Gesprächen zusammen. Im Zentrum des Gedankenaustausches, das beim Ost-Ausschuss-Mitgliedsunternehmen Giesecke+Devrient in München stattfand, standen aktuelle Unternehmensprojekte. Insbesondere Themen zur Digitalisierung waren von großem Interesse. IT-Sicherheit, sichere Kommunikation sowie das große Potenzial der IT-Wirtschaft wurden besprochen. 

Außenminister Mirzoyan unterstrich während des Austausches den demokratischen Weg des Landes sowie die Entwicklung hin zu einer offeneren Marktwirtschaft. Das Ziel der Regierung in diesem Jahr sei zudem die Interkonnektivität mit den Nachbarländern zu fördern. Dazu zähle der neue auflebende Dialog mit der Türkei in Handels- und Infrastrukturfragen. Auch mit dem östlichen Nachbarn Aserbaidschan werde der Dialogfaden weiter entwickelt. 

Die Ost-Ausschuss-Mitglieder vereinbarten eine Delegationsreise im späten Frühjahr in den Südkaukasus sowie eine enge Kooperation bei der Vorstellung des armenischen IT-Sektors im Rahmen der Reihe TechBridge Armenia. Armenien hat trotz seiner relativ kleinen Bevölkerungszahl von knapp drei Millionen Menschen ein qualitativ hochwertiges Ökosystem in der Digitalwirtschaft aufzuweisen. Viele Unternehmen kooperieren bereits mit europäischen und internationalen Unternehmen und sind aus den Wertschöpfungsketten kaum noch wegzudenken.

Treffen des Arbeitskreises Südkaukasus

Zuvor diskutierten Ost-Ausschuss-Mitglieder bereits mit Experten aus Politik und Wirtschaft über die ökonomische Situation in den Ländern Georgien, Armenien und Aserbaidschan im Rahmen des Arbeitskreises Südkaukasus des Ost-Ausschusses, der von Ost-Ausschuss Regionaldirektor Stefan Kägebein moderiert wurde.  Mit Marc-Julian Siewert wurde im Rahmen der Sitzung der neue CEO der Veridos GmbH als neuer Sprecher des Arbeitskreises bestätigt. Anschließend stellte sich den Unternehmen der neue deutsche Botschafter in Armenien Viktor Richter vor. Anke Konrad, Referatsleiterin im Auswärtigen Amt, zog in der Runde ein vorsichtig optimistisch Fazit: Die politische und wirtschaftliche Verständigung der Länder in der Region gestalte sich seit einiger Zeit tendenziell wieder konstruktiv. 

Im zweiten Teil der Sitzung stellten die Leiter der Vertretungen der deutschen Wirtschaft in Armenien, Aserbaidschan und Georgien die aktuelle Lage und Aussichten für das Jahr 2022 vor. Tobias Baumann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK in Baku, unterstrich die Bemühungen der aserbaidschanischen Regierung die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren. Die Öl- und Gaswirtschaft sei immer noch dominant. Allerdings seien in verschiedenen Bereichen Entwicklungsstrategien entworfen worden, so unter anderem in den Bereichen Wasser, Erneuerbare Energien, Agrarwirtschaft, Logistik und Bergbau. 

Georgien setzt für das Jahr 2022 auf die weitere Erholung der Tourismuswirtschaft, von der das Land sehr abhängig ist. Thomas Kimmeswenger, Geschäftsführer der Deutschen Wirtschaftsvereinigung in Georgien, berichtete allerdings auch von einer steigender Personalknappheit in diesem Bereich, der in einigen Fällen zu Projektverzögerungen führe. Insbesondere der Bereich der Textilveredelung hätte sich in den vergangenen Jahren in Georgien sehr gut entwickelt. Dafür sorgte unter anderem eine enge Kooperation mit Ländern wir der Ukraine, Bulgarien oder der Türkei. Zur Zeit ist allerdings auch das Phänomen zu beobachten, dass die Zahl der offenen Stellen im Land genauso wie die Zahl der Arbeitslosen steige. 

Zum Abschluss berichtete Daniel Zurfluh, Vorstandsmitglied der Deutschen Wirtschaftsvereinigung in Armenien, über den Stand der Wirtschaftsentwicklung in Armenien. Der Tourismus im Land erholt sich wieder. Die Entwicklung eines neuen großen Wintersportzentrums im Land ist genauso geplant wie der Ausbau der Zugverbindung Eriwan-Tiflis, im Zuge dessen die Verbindungsdauer von neun auf drei Stunden verringert werden soll. Mit Blick auf den IT Sektor konstatierte Zurfluh die Leistungsfähigkeit des Sektors. Allerdings sei auch hier die Nachwuchsfrage virulent, die ein kritisches Element in allen drei Ländern der Region ist. 
 

Ansprechpartner

Stefan Kägebein
Regionaldirektor Osteuropa
T. +49 30 206167-113
S.Kaegebein@oa-ev.de

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